Kommunikationsstrategie: Was steckt dahinter?

Damit du eine Kommunikationsstrategie überhaupt entwickeln kannst, brauchst du übergeordnete Ziele, an denen du dich orientieren kannst.

Dazu zählt der Ausbau des Kundenstamms, das Generieren von Leads oder der Ausbau bestimmter Produkte und Dienstleistungen. Für welches übergeordnete Ziel du dich entscheidest, bleibt dir überlassen.

All deine Kommunikationsaktivitäten und -maßnahmen basieren auf diesem Ziel. Darüber hinaus legst du mit deiner Kommunikationsstrategie fest,

  • welche Botschaften und Inhalte
  • du zu einem bestimmten Zeitpunkt
  • an eine bestimmte Zielgruppe kommunizierst.

Diese Strategie beinhaltet nicht nur Maßnahmen, die du für deine alltägliche Kommunikation nutzt. Sie berücksichtigt auch besondere Ereignisse, wie die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen. Pläne für den Krisenfall finden hier ebenfalls Berücksichtigung.

Wie umfangreich du deine Kommunikationsstrategie schlussendlich gestalten willst, bleibt dir überlassen. Auf (fast) jede Gegebenheit vorbereitet zu sein, reduziert nicht nur Stress. Du sparst auch sehr viel Zeit bei der Planung, Umsetzung und Optimierung deiner Inhalte, die du für deine Kommunikation nutzen kannst.

Ein großes Plus für Introvertierte, da uns Stress schnell Energie und Schlaf rauben kann. Du reduzierst die Zeit, die du mit Grübeln und Zweifeln verschwendest und kannst dich direkt an die Arbeit machen.

Behalte auch die verschiedenen Arten von Kommunikation und Strategie im Hinterkopf:

Die strategische Kommunikation
Damit sind vor allem kommunikative Maßnahmen gemeint, die ganzheitlich und langfristig angelegt sind.
Die strategischen Kommunikationskonzepte
Die zuvor genannten Maßnahmen und Aktivitäten werden in diesem Konzept zusammengestellt. Es beinhaltet einen Maßnahmenplan und sollte einen möglichst deutlich erkennbaren roten Faden haben.
Verbindung von Kommunikationsstrategie und Gesamtkonzept
Die Kommunikationsstrategie ist Teil des strategischen Gesamtkonzepts, das beispielsweise von der Kommunikationsabteilung eines Unternehmens erstellt und durchgeführt wird. Zum Inhalt zählen auch eine Analyse der derzeitigen Kommunikationssituation und es berücksichtigt die Erwartungen der unterschiedlichen Stakeholder.

Was bringt dir eine Kommunikationsstrategie wirklich?

Wenn du auf eine gut durchdachte Kommunikationsstrategie verzichtest, verlierst du viele Chancen und kommunikative Möglichkeiten.

Mit solch einer Strategie im Hinterkopf weißt du immer, in welche kommunikative Richtung du dich entwickelst, auf welchen Kanälen du kommunizieren musst, um deine Zielgruppe erreichen zu können und du kannst deine kommunikativen Erfolge besser einschätzen.

Ich bin aber auch der Meinung, dass du als introvertierter Mensch von einer Kommunikationsstrategie ganz besonders profitieren kannst.

 

Adressieren wir aber noch mal den Elefanten im Raum: „Ist das so viel Arbeit, wie die Erstellung einer klaren Positionierung?“ Ja, es erfordert viele Ressourcen von dir und auch sehr viel Energie. Aber wenn du die Arbeit gemacht hast, erleichtert dir das die Kommunikation sehr. Außerdem reduzierst du damit die Momente, in denen du überlegst, ob du einem bestimmten Tweet antwortest oder zu bestimmten Themen Stellung nimmst. Diese Form der Arbeits- und Stressentlastung ist wichtig für introvertierte Menschen. Ich bin mir sicher, du möchtest deine Zeit auch noch für andere Dinge nutzen. 😉

 

Weitere gute Gründe, warum sich eine Kommunikationsstrategie gerade für Introvertierte eignet:

Schnell auf den Punkt kommen

Deine Strategie ist wie deine eigene Schatzkarte. Sie verrät dir, wann du was wie tust, um deine Zielgruppe und langfristig deine Ziele zu erreichen – und das ohne Umschweife.

Introvertierte kommen sowieso gerne schnell auf den Punkt. Warum also jeden Tag aufs neue in die eigene Kommunikation denken, wenn du eine Schatzkarte hast, die dir den Weg weist?

Ein Plan, den du kontrollieren kannst

Wenn du weißt, was kommunikativ in Zukunft passiert, fühlst du dich sicher in dem was du kommunikativ tust. Du kannst jederzeit überprüfen, ob du dich auf Kurs befindest oder gegensteuern musst.

Angst vor Kontrollverlust musst du als introvertierter Mensch also auch nicht haben – du hast alles schwarz auf weiß.

Zeit und Kräfte gezielt einsetzen

Auch die Köpfe von Introvertierten stecken voller Ideen und Tatendrang. Doch deine Energien können schnell verpuffen, wenn du sie dir nicht richtig einteilst.

Mit einer Strategie weißt du, wann und wie lange du deine Kräfte einsetzen musst – und vielleicht kannst du am Ende sogar welche einsparen.

Gezielt preisgeben, was einen bewegt und ausmacht

Für viele Menschen sind der Kopf und die Gefühlswelt eines Introvertierten ein Buch mit sieben Siegeln. denn introvertierte Menschen überlegen genau, wann sie etwas wie es sagen und zu wem – wenige, aber wichtige und oft tiefgründige Dinge.

Mit einer Strategie kannst du das Potenzial deiner Gedanken sammeln und gezielt an deine Zielgruppe kommunizieren. Damit öffnest du dich nicht nur, du präsentierst dich auch mit Bedacht deiner Zielgruppe, die so deine unterschiedlichen Facetten kennenlernen kann. Ein weiterer Pluspunkt: Es fällt den Menschen leichter, eine Beziehung zu dir aufzubauen.

Kommunikationsstrategie: Der rote Faden für deine Kommunikation

Gedanklich kann man sich eine Kommunikationsstrategie vielleicht nur schwierig vorstellen. Und das erarbeitete Resultat ist meist auch nur ein PDF-Dokument oder mehrere Seiten ausgedrucktes DIN A4-Papier. Ich kann verstehen, wenn sich da die Begeisterung in Grenzen hält. 😉

Was bleibt einem also noch übrig, um sich doch noch von solch einer Strategie überzeugen oder begeistern zu lassen? Du kannst versuchen, den Papier- oder Dokumentkrieg zu akzeptieren – ich weiß, schrecklich langweilig. Oder du versuchst dir Folgendes vorzustellen.

Deine Kommunikationsstrategie ist wie ein roter Faden. Dieser zieht sich durch alle deine Maßnahmen und Aktivitäten, die du langfristig für deine Kommunikation planst. In diesen roten Faden sind all deine Botschaften eingewebt. Diese Kernaussagen durchziehen all deine Kommunikationsmaßnahmen und verknüpfen so alle zu einem einheitlichen Gesamtkonzept.

 

Gleichzeitig dient dir dieser rote Faden als eine Sicherheitsleine. Zum Start deines Kommunikationsjahres – oder zu einem anderen von dir festgelegten Zeitrahmen, den du für deine Strategie festlegst – knotest du diesen Faden an dir fest. Im Verlauf bestehst du immer wieder neue kommunikative Herausforderungen und Hindernisse. Doch der rote Faden lotst dich sicher durch das dir unbekannte Terrain. Am Ende deiner Kommunikationsreise bist du an deinem Ziel angekommen. Das nächste Kommunikationsabenteuer wartet schon auf dich und will von dir mit einer passenden Kommunikationsstrategie erkundet werden.

Vielleicht motiviert dich dieser Gedanke, an deiner Kommunikationsstrategie (weiter) zu arbeiten. Die Theorie ist immer etwas ermüdend. Es wird jedoch richtig spannend, wenn du deine Strategie anwenden kannst. 😉

Schritt-für-Schritt zu deiner Kommunikationsstrategie

Es wird dich wahrscheinlich wenig überraschen, aber auch bei der Erarbeitung der Kommunikationsstrategie kannst du dich kurzfassen oder ins Detail gehen. Dabei hängt es von deinen Bedürfnissen und Zielen ab, wie umfangreich dein Strategiepapier ausfällt.

Im Folgenden beschränke ich mich – wie bei der Positionierung – auf die wichtigsten Schritte.

Schritt 1: Ermittle den Status Quo
Mit einem genauen und detaillierten Bild von deiner derzeitigen Situation, kannst du eine Strategie entwickeln, die zu diesem Zeitpunkt am besten passt. Die Analyse umfass dabei drei Schritte: eine Recherche, eine Auswertung und die Schlüsse, die du daraus ziehen kannst.

Für die Recherche kannst du dir anschauen, was du bereits an Maßnahmen durchgeführt hast und wie diese bei deiner Zielgruppe ankamen. Daneben solltest du einen Blick auf deine Konkurrenz werfen und festhalten, was sich bei dieser tut. Gibt es vielleicht besondere Vorkommnisse in deiner Branche? Dann halte auch diese fest.

Die Auswertung kannst du mithilfe einer SWOT-Analyse durchführen. Eine Anleitung und weitere Tipps findest du hier. Die Ergebnisse lassen schon erste Schlüsse auf deine Ziele erkennen.

Schritt 2: Definiere deine Kommunikationsziele
Die Ziele, die du aus den Schlussfolgerungen der Recherche ermittelst, beschreiben den Zustand, den du erreichen kannst, wenn du deine Strategie erfolgreich umgesetzt hast.

Damit du die Ziele leichter im Auge behältst, solltest du sie nach dem SMART-Prinzip definieren – das steht für spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und zeitgebunden. Wie du dabei vorgehen kannst, hat Hubspot in einem sehr guten Beitrag erklärt.

Schritt 3: Finde deine Zielgruppen
Deine Ziele kannst du nicht erreichen, wenn du nicht weißt, an wen du deine Kommunikation richtest. Überlege dir also in diesem Schritt, mit welchen Menschen – Zielgruppen – du regelmäßig in Kontakt treten solltest.

Je nachdem, welche Ziele du dir setzt und wie dein Status quo ist, wirst du auf unterschiedliche Merkmale und Kategorien zurückgreifen, um deine Zielgruppen zu definieren.

Wenn du eine Liste mit Zielgruppen erstellt hast, kannst du überlegen, welche Gruppe am wichtigsten ist. Eine entsprechende Priorisierung erleichtert dir später die Kommunikation.

Schritt 4: Halte Botschaften schriftlich fest
Wenn du mit deinen Zielgruppen kommunizierst, sollten diese eine ganz bestimmte Botschaft mitnehmen – auch Kernbotschaft genannt. Diese sollten klar formuliert sein und gut zu dir passen.

Von dieser Botschaft lassen sich weitere untergeordnete Botschaften ableiten. Oder du musst deine Kernbotschaft entsprechend der jeweiligen Zielgruppe anpassen. Entscheide von Fall zu Fall, was zu der jeweiligen Ausgangssituation besser passt. Wie du eine Kernbotschaft formulierst, erfährst du hier.

Schritt 5: Formuliere deine Strategie aus
In diesem Schritt verknüpfst du alle vorherigen Aspekte zu einer einheitlichen Strategie. Diese fungiert als dein roter Faden auf dem Weg zu deinem Ziel.

In der Regel beinhaltet diese Strategie Details zur Tonalität deiner Kommunikation und wie du dich in ihrem Rahmen Verhalten solltest, eine Leitidee, einen Zeitplan für deine Aktivitäten, eine Liste mit Zielgruppen geordnet nach Priorität, eine Übersicht mit Maßnahmen und das Budget, das du dir für diese Strategie voraussichtlich setzen wirst.

Weiteres zum Thema Strategieentwicklung findest du hier.

Schritt 6: Sammle Maßnahmen für deine Aktivitäten
Welche Maßnahmen passen zu deinen Zielen, aber auch zu deinen Zielgruppen? Sammle deine Ideen in einer Liste. Nun kannst du wie bei der Recherche zu deinen Zielgruppen vorgehen: Welche Maßnahmen werden die größte Wirkung haben? Erstelle im Hinblick auf diese Priorität eine Liste. Berücksichtige dabei dein Budget. Wie viel kostet jede Maßnahme?

Tipp: Nicht jede gute Maßnahme muss teuer sein. Oft sind es die kleinen, raffinierten Ideen, die zwar wenig kosten, aber eine sehr große Wirkung entfalten können.

Wenn du weitere Details zum Thema Maßnahmen benötigst, empfehle ich dir den Beitrag von Ivana Walden.

Schritt 7: Überprüfe regelmäßig deine Aktivitäten
Nur durch regelmäßige Überprüfung findest du heraus, ob du dich auf dem richtigen Weg befindest und deine Ziele erreichst. Bevor du dich an die Erfolgskontrolle machst und deine Strategie umsetzt, musst du überlegen, wie du deine Erfolge für dich sichtbar und belegbar machen kannst.

Lege also vorab KPI ( Key Performance Indicator = Leistungskennzahl) fest. Mögliche Leistungskennzahlen könnten beispielsweise die Langlebigkeit von Content, die Anzahl wiederkehrender LeserInnen oder die Interaktion mit veröffentlichten Inhalten sein. Es kommt darauf an, was du planst.

Wenn du weiteren Input für KPI und Erfolgskontrolle benötigst, dann schaue dir gerne diesen Beitrag an.

Schritt 8: Behalte dein Budget im Auge
Viele Teile – vor allem Maßnahmen und Aktivitäten – sind von den finanziellen Ressourcen, die für die Strategie zur Verfügung stehen, abhängig.

Sei dir aber auch bewusst, dass du anfangs nur eine grobe Schätzung vornehmen kannst – ganz genau kann man das nie abschätzen. Neben finanziellen Ressourcen, die du zur Umsetzung deiner Maßnahmen einsetzt, solltest du auch personelle Ressourcen im Blick behalten. Schließlich hast du auch andere Dinge zu tun, als den ganzen Tag über mit deiner Zielgruppe zu kommunizieren. 😉

Lohnt sich der Aufwand? Ja, die Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie lohnt sich

Ich bin der Überzeugung, dass der Nutzen einer Kommunikationsstrategie den Aufwand wert ist. Sicher, für die Erstellung einer Kommunikationsstrategie braucht es Zeit. Doch wenn du als introvertierter Mensch erfolgreich und energieschonend kommunizieren willst, kommst du um die Arbeit nicht herum.

Die Anzahl der Schritte und die Komplexität schreckt dich vielleicht im ersten Moment ab. Viele Teile der Strategie sehen aber auch vor, dass du dir Feedback von Freunden, Familie und deiner Zielgruppe holst.

Du arbeitest also nicht allein an deiner Kommunikationsstrategie. Und wenn du wirklich mal nicht weiterkommst, gibt es viele liebe Kommunikatoren, die du im Social Web einfach um Feedback bitten oder denen du Fragen stellen kannst – natürlich auch gerne hier in den Kommentaren. 😉

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