Dieses Mal diskutiere ich bei „Content Strategy Rocks“ mit Meike Leopold, wie du LinkedIn in deine B2B-Content-Strategie einbindest.
In der vierten Folge von „Content Strategy Rocks“ widme ich mich einem spannenden Thema, das für jeden im B2B-Bereich von großer Bedeutung ist: die Nutzung von LinkedIn in der eigenen Content-Strategie.
Zu Gast war Meike Leopold, eine anerkannte Expertin für digitales Marketing und LinkedIn. Gemeinsam haben wir untersucht, wie LinkedIn die digitale Kommunikationslandschaft prägt und wie man die Plattform strategisch nutzen kann, um seine Unternehmensziele zu erreichen.
In diesem Blogbeitrag teile ich die wertvollsten Erkenntnisse und praktischen Tipps, die Meike in unserem Gespräch gegeben hat.
Kurzbio von Meike Leopold
Die Bedeutung von Content Marketing und Content Strategie
Meike Leopold weist auf einen wichtigen Punkt hin: den Unterschied zwischen Content Marketing und Content Strategie.
Sie vergleicht Content Marketing mit attraktiven Produkten, die wir ins Schaufenster stellen – sichtbar und ansprechend. Dieser Aspekt des Marketings ist greifbar und direkt, das ist es, was die meisten Menschen sehen und worauf sie reagieren.
Aber hinter diesem Schaufenster liegt der strategische Kern, der oft übersehen wird. Meike betont, dass viele Unternehmen stolz auf ihr breites Angebot an Inhalten sind, aber die strategische Planung dahinter vernachlässigen.
Sie fragt:
- „Was stellen wir überhaupt ins Schaufenster?“
- „Warum stellen wir es dort hin?“
- „Mit welchen Zielen?“
- „Und an wen richtet es sich?“
Diese Fragen sind entscheidend, damit Inhalte nicht nur gesehen, sondern auch wirksam werden.
Meike zieht Parallelen zu gut durchdachten Einzelhandelskonzepten wie Ikea, wo jedes Element, von der Produktplatzierung bis zum Raumduft, strategisch darauf ausgerichtet ist, den Kunden durch den Kaufprozess zu führen.
Ähnliche Überlegungen sollten auch in der Content-Strategie eine Rolle spielen. Unternehmen sollten nicht nur Inhalte erstellen, sondern auch planen, wie diese Inhalte den Kunden auf seiner „Reise“ begleiten und zum gewünschten Ziel führen.
Die Herausforderung besteht darin, nicht nur Inhalte zu produzieren, sondern relevante Erlebnisse zu schaffen, die den Kunden binden und letztlich zum Kauf anregen.
Ja, ich habe darüber nachgedacht, als ich mich vorbereitet habe, auch auf unser Gespräch. Ich denke, es ist einfach so wie in einem Laden. Also das Content Marketing, das sind all die schönen Dinge, die wir vorne in unser Schaufenster stellen. Ein Blog, ein Video und you name it, was wir alles an Content haben. Da haben wir Spaß dran, das stellen wir nach vorne. Und dabei vergessen aber dann viele, dass dahinter unsichtbar, hinten im Ladenraum, ja auch noch die Frage sein muss, was stellen wir überhaupt nach vorne? Warum stellen wir es dahin? Mit welchen Zielen? Und wen soll das dann ansprechen? Das wird dann oft vergessen. Wenn man mit Unternehmen spricht, dann sind die ganz stolz, was sie alles für eine Palette an Content haben. Aber sie haben hinten im Werkraum oft nicht genug gemacht, wirklich zielgruppengerecht ihren Content auszuspielen und dann eben auch ihre entsprechenden Ziele zu erreichen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.behance.net zu laden.
Das Layout von IKEA-Märkten. Quelle: https://www.behance.net/gallery/117235129/IKEA-Customer-Journey-Map
Mehr als ein Netzwerk – LinkedIn als strategischer Partner
LinkedIn wird oft als Plattform für die Jobsuche wahrgenommen, doch seine Rolle in der B2B-Kommunikation ist weitaus bedeutender. Meike Leopold erläutert die Bedeutung von LinkedIn für Unternehmen, die direkt mit Entscheidungsträgern in Kontakt treten wollen.
Sie betont die Notwendigkeit, über das bloße Posten von Inhalten hinaus aktiv an Fachdiskussionen teilzunehmen. Durch diese aktive Präsenz können Unternehmen ihre Expertise glaubwürdig unter Beweis stellen und sich als führend in ihrer Branche positionieren.
Es ist wichtig, Inhalte zu erstellen, die genau auf die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind, um nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Engagement zu erzeugen.
Meike erklärt, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Fähigkeit liegt, den Mehrwert jedes veröffentlichten Inhalts bestmöglich zu nutzen. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der eigenen Zielgruppe und eine strategische Planung der Inhalte.
Unternehmen, die diese Aspekte beherrschen, können nicht nur ihre Sichtbarkeit auf LinkedIn erhöhen, sondern auch nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufbauen und pflegen. Eine solche strategische Nutzung von LinkedIn führt zu einer starken Positionierung und kann die Tür zu neuen Geschäftsmöglichkeiten öffnen.
Also, ich würde da immer den Dreh- und Angelpunkt B2B-Kommunikation nehmen. Und wenn du von dort aus denkst, das ist einfach eine zentrale Plattform dafür geworden, für die Vernetzung und Kommunikation von B2B-Unternehmen. Das hat einfach so eine Mischung aus Networking, Branding, was wir dort auch wieder in der Ladenstraße machen können, und auch Content Distribution, die ziemlich einzigartig ist, finde ich. Ja, auch gerade in diesem B2B-Umfeld. Und ich glaube, das ist einfach unverzichtbar, ein Fachpublikum zu erreichen, Autorität bei denen aufzubauen, Geschäftsbeziehungen zu stärken, auch kaum wegzudenken, würde ich sagen. Und wo das Ganze wirklich inhaltlich angreift, ist eben dieser starke Werbepunkt des Mehrwertes. Das hören wir ja auch immer wieder von LinkedIn selbst, dass sie Mehrwertinhalte sehen wollen, dass sie Fachdiskussionen anregen wollen. Und das sollte es eigentlich auch zu einem Ort für strategischen Content machen.
Der LinkedIn-Account von ZB Consulting.
Von der Theorie zur Praxis: Erfolgreiche LinkedIn-Strategien
In unserer Diskussion betont Meike Leopold, wie entscheidend eine gut durchdachte LinkedIn-Strategie für den Erfolg im B2B-Bereich ist.
Als Beispiel nennt sie ZEB Consulting, ein Unternehmen, das seine LinkedIn-Präsenz optimiert hat, um die Markenbekanntheit und das Engagement zu steigern. ZEB Consulting nutzt gezieltes Employer Branding und eine konstante Frequenz wertvoller Beiträge, um nicht nur die Sichtbarkeit zu erhöhen, sondern auch eine starke Community rund um die Marke aufzubauen.
Wichtig sind dabei die Vielfalt der Content-Formate, die regelmäßige Interaktion mit den Followern und die Hervorhebung von Mitarbeiterbeiträgen, die die Unternehmenskultur widerspiegeln.
Diese Strategie ermöglicht es ZEB Consulting, eine tiefere Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen und sie effektiv durch die Customer Journey zu führen. Meike betont die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit und Feedback aus der Community: Unternehmen müssen bereit sein, ihre Strategien auf Basis des direkten Feedbacks der Nutzer anzupassen.
Dieser proaktive Ansatz hilft nicht nur bei der Optimierung der Inhalte, sondern fördert auch eine stärkere Bindung und Loyalität gegenüber der Marke.
Ich mache ja regelmäßig solche Roundtables für die Marketingbörse, was mir total Spaß macht, das zu moderieren. Und zum Thema Company Pages hatte ich einmal Katharin Nölling von ZEB Consulting mit am Tisch.
Die machen wirklich vieles richtig. Die haben mittlerweile 24.000 Follower auf ihrer Seite. Und das ist jetzt auch nicht so ein Riesenunternehmen. Was die machen, ist sehr, sehr stark Employer Branding, wie so viele Unternehmen auf LinkedIn. Das ist auch ein ganz legitimer Fall für LinkedIn. Da sind die Leute, da kann man sie abholen, die Fachkräfte.
Und die haben auch eine sehr hohe Content-Rate. Ich habe mir das erst gestern wieder angeschaut. Also drei, vier Posts pro Woche. Da haben wir wieder das Stichwort Planung, Contentplanung. Und was mir auch aufgefallen ist, sie haben einen sehr guten Formatmix, von Video bis zum Dokumentenpost, ich nenne immer nur Bild und Text, wie so viele.
Und sie haben auch diesen Reiter Unternehmenskultur, Career Page heißt das, glaube ich, auf Englisch. Und die ist auch sehr schön gestaltet mit mehreren Unterbereichen. Ein Bereich speziell für weibliche Fachkräfte, wie sie angesprochen werden sollen.
Und das Tollste finde ich, dass sie dort auch die Inhalte ihrer Mitarbeiter präsentieren. Also das Gesamtpaket der Seite ist sehr gut. Die machen sehr viel richtig, finde ich. Das ist spannend.
Content Strategy Rocks: Worum geht’s im Podcast?
Mit meinem Podcast-Projekt “Content Strategy Rocks” unterhalte ich mich mit den unterschiedlichsten Content Strateg*innen im DACH-Raum. Das Ziel: Dir zeigen, warum Content-Strategie rockt und wie vielseitig es eigentlich ist. Los geht’s’s mit den Aufnahmen ersten Staffel im Frühjahr 2024.
Fazit: Strategische LinkedIn-Nutzung für nachhaltige B2B-Erfolge
Das Gespräch mit Meike Leopold zeigt dir, wie wichtig eine gut durchdachte LinkedIn-Strategie für den Erfolg im B2B-Bereich ist. Hier sind drei wichtige Tipps, die du aus unserem Gespräch mitnehmen kannst, um deine eigene Strategie zu verbessern:
1. Fördere Interaktion und Authentizität:
Nutze LinkedIn nicht nur, um Inhalte zu verbreiten, sondern auch, um echte Gespräche zu führen. Beteilige dich aktiv an den Diskussionen in deiner Branche und zeige echtes Interesse an den Herausforderungen und Erfolgen deiner Zielgruppe. Das schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
2. Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel:
Die digitale Welt verändert sich schnell und LinkedIn ist da keine Ausnahme. Bleibe flexibel und bereit, deine Strategien auf der Grundlage des Feedbacks, das du von deiner Community erhältst, anzupassen. Nutze Analysetools, um zu verstehen, was funktioniert und was verbessert werden kann.
3. Strategische Planung von Inhalten:
Entwickle einen Redaktionsplan, der die spezifischen Eigenschaften von LinkedIn berücksichtigt. Betrachte die gesamte Customer Journey und stelle sicher, dass deine Inhalte auf die verschiedenen Phasen abgestimmt sind. Beachte auch, dass verschiedene Arten von Inhalten (wie Artikel, Videos, Posts) unterschiedliche Teile deiner Zielgruppe ansprechen können.