Ob es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu Think Content gibt? Erfahre, was es mit Create Content auf sich hat.

Wer sich mit Content, Content Marketing und/oder Content-Strategie beschäftigt, wird von dem Buch “Think Content!” von Miriam Löffler und Irene Michl schon einmal gehört haben. Seit letztem Jahr vertreibt der Rheinwerk Verlag ein neues Werk. Es heißt “Create Content!” und stammt aus der Feder von Andreas Berens sowie Carsten Bolk.

Wandern deine Blicke gerade erneut über die beiden Buchtitel? An dieser Stelle kann ich nur darüber mutmaßen, was sich der Rheinwerk Verlag bei der Titelwahl gedacht hat. Ebenso ist klar zu erkennen, dass das erste Buch von zwei Frauen und das zweite Buch von zwei Männern geschrieben wurde. Provokation? Ich glaube, dass können wir ausschließen. Clevere PR-/Marketingkampagne? Das ist schon wahrscheinlicher. 😉

Lass uns die beiden Bücher genauer unter die Lupe nehmen. Schließlich kommt es auf den Inhalt an und nicht auf die Aufreger, die wir auf den ersten Blick entdeckt haben.

Hinweis: Kann ich die Bücher eigentlich objektiv gegenüberstellen und vergleichen? Jein. Ich werde mein Bestes geben, um solch eine Beurteilung abliefern zu können. Allerdings will ich darauf hinweisen, dass ich bei der zweiten Auflage von Think Content! involviert war – ich durfte vor allem enthaltene Social-Media-Informationen auf Ihre Aktualität überprüfen. 😉 Jetzt kennst du mein Geheimnis. Ich hoffe, du wirst trotzdem weiterlesen. Denn auch Create Content ist sehr spannend. Beide Werke habe ich mir übrigens selbst besorgt.

Die Think-Content-Macherinnen

Irene Michl – Irene Michl ist Content-Strategin und Lehrende aus Leidenschaft. Mit Humor stärkt und bestärkt sie Content-Verantwortliche in ihrem Tun. Die Bestseller-Autorin von „Think Content!“ lebt in der Nähe von Wien und verbringt ihre Zeit gerne genüsslich mit backen.
Quelle: www.stephanieakowalski.de

Miriam Löffler – Seminar-Profi. Beraterin. Macherin. Content-Enthusiastin. Project-Lead. Marketing-Allrounder. Aufbauer. Motivatorin. Digi-Profilerin. Trainerin für Content und Webkommunikation. SEO-Realist.
Quelle: https://miriam-loeffler.com/

Die Create-Content-Macher

Andreas Berens – Andreas Berens ist Lehrer für Content Marketing und Storytelling an der Leipzig School of Media, der Akademie der Deutschen Medien, und war langjähriger Coach an der Good School in Hamburg.
Quelle: https://stories4brands.com/theuntold-gruender/andreas_berens/ 

Carsten Bolk – Carsten Bolk ist Creative Director, Designer, Storyteller und Brand Strategist. Und leidenschaftlicher Bassist. Carsten Bolk studierte Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
Quelle: https://stories4brands.com/theuntold-gruender/carsten-bolk/

Aufbau und Ziele des Buches

Es gilt als eines der umfangreichsten Werke im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Themen Content, Content Marketing und Content-Strategie geht.

Das Buch ist bereits in der zweiten Auflage erhältlich. Wen wundert es? Schließlich verändert sich das Social Web, ein wichtiger Distributionskanal für Inhalte, laufend. Es gibt aber auch neue Ideen und Modelle, auf die hingewiesen werden muss.

Zwar ist die zweite Auflage etwa zwei Jahre alt. Doch beinhaltet sie nach wie vor alle wichtigen Informationen und Grundlagen, die man als angehender Content Creator, Content Marketer, Content Manager oder Content-Stratege kennen sollte.

Die Kategorie “Leitfaden” umschreibt “Think Content!” sehr gut. Es nimmt Anfänger und Einsteiger an die Hand. Es leitet durch die Content-Flut und das Wirrwarr an Theorien und Modellen.

Aufbau und Ziele des Buches

Noch ist es nicht allzu bekannt. Viele Rezensionen oder Bewertungen findet man zu diesem Buch noch nicht. Das muss nichts heißen.

Das Buch ist in der ersten Auflage erhältlich und etwa 12 Monate alt – also noch relativ neu. Was Neuerungen und aktuelle Informationen angeht, hat “Create Content” ein wenig die Nase vorn – du findest hier beispielsweise TikTok unter den Social-Media-Kanälen.

Hierbei handelt es sich allerdings nicht um einen Leitfaden. Andreas Berens, Carsten Bolk und der Rheinwerk Verlag haben sich bewusst für die Kategorie “Workbook” entschieden.

Der Fokus liegt auf der Konzeption und Kreation. Auch das spricht Content Creator, Content Marketer, Content Manager und Content-Strategen an.

Aufbau von Think Content

  • 683 Seiten
  • 2. Auflage 2020
  • 36 Kapitel in 3 Teilen
  • Index
  • “Leitfaden”

Das Buch ist in die drei Teile “Content-Strategie”, “Content und Marketing” und “Content-Formate und Content-Produktion” unterteilt.

Im ersten Teil lernst du die Theorie und im zweiten Teil die Beziehung zwischen Content und Marketing kennen. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Praxis – der Erstellung und Produktion von Inhalten.

Du erhältst mit dem Leitfaden einen Rundumschlag in Sachen Content, Content-Strategie und Content Marketing.

Aufbau von Create Content

  • 570 Seiten
  • 1. Auflage 2021
  • 29 Kapitel
  • Index
  • “Workbook”

Auch “Create Content!” kann in drei Teile geteilt werden – diesem Hinweis wird sogar eine Hinweis-Seite gewidmet. Schade nur, dass man diese Einteilung nicht im Inhaltsverzeichnis wiederfindet. 😉

Im ersten Teil widmen sich die Autoren den strategischen Grundlagen. Im zweiten Teil lernst du ein paar Werkzeuge für Kreation und Storytelling kennen. Im dritten Teil erfährst du, wie du das Teamwork in der Content-Produktion gestalten und deine Community aktivieren kannst. Mit dem Workbook lernst du, das Wie und Was von Content Marketing und Content.

Ziele: Was kannst du mit dem Leitfaden erreichen?

Die Ziele von Think Content sind:

  • Mit Think Content lernst du, warum Marketing guten Content braucht.
  • Du erfährst, mit welchen Formaten und Marketingkanälen du deine Zielgruppe(n) erreichen kannst.
  • Miriam Löffler und Irene Michl erklären dir, wie du eine Content-Strategie für dich und dein Unternehmen entwickelst.

Setze deine Lesebrille auf – wenn du eine hast –, denn mit Think Content kannst du dich in Sachen Content Marketing umfangreich aufschlauen.

Ziele: Was kannst du mit dem Workbook erreichen?

Die Ziele von Create Content sind:

  • Lerne in Create Content Methoden, Tools und Trends kennen, mit denen du Content entwickeln kannst.
  • Erfahre, wie du eine fundierte Content-Strategie entwickelst.
  • Lass dir zeigen, wie du Formate kreierst und die fertigen Content-Pieces gezielt im Social und World Wide Web verbreitest.

Krempel die Ärmel hoch, denn mit Create Content lernst du, was du brauchst, um Content zu produzieren. Du kommst ins Machen.

Wen will Think Content ansprechen?

Die beiden Autorinnen wollen sowohl die Macher als auch die Entscheider in Unternehmen, Agenturen und darüber hinaus erreichen.

Macher – und Einsteiger in diesem Bereich – lernen Grundlagen und das “Warum” hinter Content Marketing kennen.

Die Entscheider machen sich mit den Mechaniken vertraut. Ein weiteres Fokusthema ist die Beziehung zwischen Content Marketing und Unternehmenszielen – diese wird im Leitfaden ebenfalls behandelt.

Wen will Create Content ansprechen?

Die beiden Autoren wollen mit ihrem Workbook vor allem die Macher und Macher-Einsteiger im Content Marketing ansprechen.

Beide Zielgruppen lernen Schritt für Schritt, wie sie eigenständig, im Team oder mit externer Unterstützung Inhalte erstellen, veröffentlichen und teilen können.

Content-Budgets festlegen, Content-Erfolge messen und diese Entscheidern vorlegen? Auch diese Aspekte greift das Workbook auf und nennt die wichtigsten Aspekte, die Macher hierbei beachten sollten.

Highlights: Das finde ich an Think Content gut

Meine persönlichen Highlights von Think Content:

  • Die Autorinnen nehmen sich Zeit, um Content-Strategie im Detail zu erklären und von einer Content-Marketing-Strategie abzugrenzen – ja, da gibt es Unterschiede. 😉
  • Der Wert von guter Recherche und Analyse wird immer wieder unterschätzt. Wunderbar, dass Miriam Löffler und Irene Michl auch diesem Thema ein Kapitel gewidmet haben.
  • Daran kann ich gleich das Kapitel “Content Audit” hängen. Das Thema wird im deutschsprachigen Content-Marketing-Raum belächelt. Dabei kann ein Content Audit kostbare Erkenntnisse über den eigenen Content liefern. Damit ist es gleichzeitig ein wertvolles Werkzeug für die Erarbeitung einer Content-Strategie.
  • Ich liebe das “Content-Lookbook”. Denn dieses Kapitel liefert nicht nur Best Practices von großen, bekannten Marken, sondern auch von kleineren, unbekannteren Unternehmen.

Ich nutze Think Content als Nachschlagewerk. Wenn ich Inspiration benötige oder eine Lösung für ein Content-Marketing-Problem suche, schlage ich erst in diesem Buch nach, bevor ich Kolleg*innen frage oder nach weiteren Lösungen im World Wide Web recherchiere.

Highlights: Das finde ich an Create Content gut

Meine persönlichen Highlights von Create Content:

  • Die Autoren nehmen sich die Zeit und beleuchten das Thema Content-Marketing-Strategie genauer – gewollter Gegensatz zu Think Content? 😉
  • In “Inhalte kreieren, die Marke und Mensch zusammenschweißen” beschäftigen sich die Autoren mit der emotionalen Seite von Content. Eine sehr wichtige und doch unterschätzte Komponente im Content Marketing.
  • Das Zusammenspiel von Zielen, KPIs und Metriken wird erklärt. Du lernst, warum du alle drei Bestandteile für (erfolgreiches) Content Marketing benötigst. Wie gut kennst du die KPIs und Metriken entlang der Customer Journey deiner Zielgruppe? Ein Muss, wenn man sich noch nie damit befasst hat.
  • Weißt du, wie man ein Content-Marketing-Budget berechnet? Für viele Einsteiger und Anfänger ein Buch mit sieben Siegeln. Gut, dass du zu diesem Thema hier etwas mehr erfahren kannst. Ja, die Erstellung von Content kostet Geld.

Ich nutze Create Content, um mich ein wenig aufzuschlauen. Ich kann ja nicht alles wissen. Input zu ein paar Themen, wie “Insights” und “KPI”, versuche ich in meinem Job und in meiner Selbstständigkeit mitzudenken.

Zusammengefasst: Meine Meinung zu Think Content

Das finde ich gut:

+  Umfangreiches Nachschlagewerk rund um Content Marketing
+  Content-Lookbook, das viele schöne Beispiele aus der Content-Marketing-Praxis bereithält
+  Wichtige und doch oft unterschätzte Themen, wie Recherche, Content Management und Content Audit, werden behandelt

 

Das finde ich weniger gut:

 Der Leitfaden ist (minimal) in die Jahre gekommen
 Kann Einsteiger am Anfang inhaltlich überfordern

Zusammengefasst: Meine Meinung zu Create Content

Das finde ich gut:

+  Praktisches Workbook mit vielen Tipps rund um Content-Produktion
+  Wichtig und doch oft unterschätzte Themen, wie KPI und Budgetplanung, werden behandelt
+  Zahlreiche Visualisierungen und Modelle vertiefen das theoretisch vermittelte Wissen

 

Das finde ich weniger gut:

 Einige Inhalte kommen dir vielleicht aus “Think Content” und “Texten können” bekannt vor
 Ein paar wichtige Content-Produktions-Werkzeuge, wie Content Recycling und Curation, werden leider nur kurz angerissen
 Es gibt nur wenige praktische Beispiele

Das perfekte Team: Leitfaden und Workbook

Es macht keinen Sinn beide Bücher gegeneinander antreten zu lassen. Schließlich handelt es sich um einen Leitfaden und ein Workbook.

Du hast bereits mehrere Jahre im Content Marketing hinter dir?
Dann können dir beide Bücher als wertvolle Nachschlagewerke dienen – ich nutze die Bücher beispielsweise so. 😉

Du stehst noch ganz am Anfang deiner Content-Marketing-Karriere?
Dann kann dir der Leitfaden wichtige Grundlagen vermitteln. Mit dem Workbook kannst du dann dieses Wissen in der Praxis (leichter) ein- und umsetzen.

Egal, ob du selbstständig, in einem Unternehmen oder in einer Agentur angestellt bist, ich bin mir sicher, dass du etwas für dich mitnehmen kannst.

Wie Robert Weller im Geleitwort zu Think Content sagt: Du benötigst “viel Ausdauer beim Lesen”. Denn du hast bei beiden Werken viele – aber auch sehr interessante – Seiten vor dir. Mit “Think Content” lernst du “Content denken” und mit “Create Content” “Content zu erschaffen”. Ärmel hoch und losgedacht/-gelegt!