Finde heraus, wie sich die Content-Strategie in den letzten zehn Jahren entwickelt hat und welche Perspektiven die Zukunft bereithält.
In der ersten Folge von „Content Strategy Rocks“ blicke ich gemeinsam mit Christian auf das Barcamp Graz (2024) und 10 Jahre Content Strategie zurück.
Der Rückblick beinhaltet die Highlights der Diskussion, die in meiner Barcamp Session „10 Jahre Content Strategie: Wo stehen wir? Und wo wollen wir hin?
Wir beleuchten die Veränderungen in der Vergangenheit, den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektiven dieses Bereichs.
In diesem Blogpost fasse ich die wichtigsten Erkenntnisse und Kernaussagen unserer Diskussion zusammen.
Die Entwicklung der Content-Strategie in den letzten zehn Jahren
Content Strategie ist ein relativ junges Feld, das sich in den letzten zehn Jahren stark verändert hat.
Christian berichtet im Podcast von meiner Session beim Content Strategy Camp in Graz, wo die Diskussionsteilnehmer*innen unterschiedlicher Meinung darüber waren, in welche Richtung sich die Content-Strategie entwickelt hat. Einige waren überzeugt, dass Content Strategie durch Content Marketing abgelöst wurde – mit der kritischen Sichtweise „too much marketing, too little strategy“. Andere bemängelten die fehlende Entwicklung hin zu einer nicht nur marketinggetriebenen Kommunikation.
Zwei zentrale Herausforderungen wurden genannt:
- Der schnelle Wandel durch Plattformen wie TikTok
- und die technologische Entwicklung durch künstliche Intelligenz (KI).
Diese beiden Faktoren haben die Anforderungen an Content-Strategen stark verändert und viele Unternehmen gezwungen, ihre Strategien anzupassen.
Einige waren der Meinung, dass Content Strategy durch Content Marketing abgelöst worden ist. Das galt natürlich nicht für alle, aber manche waren doch sehr davon überzeugt. Andere sagen, das war auch meine Hoffnung, dass Content Strategie sich eher in Richtung Kommunikation entwickelt oder auch vertikal integrierte Kommunikation, aber so wie es aussieht, ist Content Strategie eher in Richtung Marketing abgedriftet.
Aktueller Stand der Content-Strategie
Anschließend wurde die Frage nach dem aktuellen Stand der Content Strategie diskutiert. Überraschenderweise wurden immer noch ältere Bücher wie „Think Content“ und „Content Strategy for the Web“ als relevante Literatur genannt.
Dies unterstreicht die Tatsache, dass die Grundlagen der Content-Strategie trotz der rasanten Entwicklungen in diesem Bereich nach wie vor gültig sind.
Es hat sich gezeigt, dass viele Unternehmen die Bedeutung der Content-Strategie inzwischen erkannt haben. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sie auch die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Ein weiteres Problem ist der so genannte „Überlebensmodus“, in dem sich viele Unternehmen nach der Corona-Pandemie befinden. Dies führt zu einer kurzfristigen Planung, die langfristige Strategien oft unmöglich macht. Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch positive Entwicklungen:
Einige Agenturen und Unternehmen gehen als Leuchttürme voran und zeigen, dass eine professionelle und konsequente Content-Strategie möglich ist.
Concept Board mit den Diskussionsergebnissen aus der Barcamp-Graz-Session.
Die Definition der Content-Strategie
Eine überraschende Erkenntnis war, dass selbst unter Experten die Definition von Content-Strategie nicht immer klar ist.
Zwei Hauptansätze wurden genannt, die sich jedoch ergänzen:
- Zum einen die richtige Botschaft zur richtigen Zeit über den richtigen Kanal an die richtige Person zu bringen.
- Zum anderen ein nutzerzentrierter Ansatz, der die Perspektive des Nutzers einnimmt und Inhalte bereitstellt, die konkrete Probleme lösen.
Diese Definitionen zeigen, dass Content-Strategie mehr ist als nur die Erstellung von Inhalten.
Sie beinhaltet eine durchdachte Planung und einen fundierten Ansatz, um den Nutzern einen Mehrwert zu bieten.
Das heißt auf Deutsch, die richtige Botschaft zur richtigen Zeit über den richtigen Kanal an die richtigen Leute zu bringen. Das heißt, wirklich angemessen, sauber zu kommunizieren, und das beinhaltet zwei Teile, die ich gerade erwähnt habe. Das eine ist, einen sehr nutzer*innenzentrierten Ansatz zu wählen und die Perspektive der Nutzer*innen einzunehmen. Und das Zweite ist, die richtigen Probleme für die richtigen Leute zu lösen, und zwar mit den richtigen Inhalten. Das heißt also wirklich Inhalte zu schaffen, die konkrete Probleme lösen, wichtige Informationen mit Relevanz bieten, das klingt nach Buzzword-Bingo, ist es aber eigentlich nicht. Es geht im Grunde darum, Menschen zu unterstützen, Menschen zu helfen durch passenden Content. Was ich aber spannend fand, war, dass die Frage von jemandem kam, der nicht so tief in dem Bereich drin ist. Und das Interessante war, dass wir alle, auch ich in der Session, von vornherein davon ausgegangen sind, dass das klar ist.
Wünsche und Ausblicke für die Zukunft
Für die Zukunft wünscht sich Irene mehr aktuelle Literatur und einen stärkeren Austausch zwischen den Universitäten. Der akademische Sektor spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Content-Strategien und der Austausch von Wissen könnte das Feld weiter stärken.
Content Strategy Frameworks, die diesen Ansatz strukturieren und weiterentwickeln, wurden ebenfalls als zentrales Zukunftsthema identifiziert. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, Strategien vielfältiger und abwechslungsreicher zu gestalten und passende Inhalte zu generieren.
Dabei bleibt die kritische Auseinandersetzung unumgänglich: Wie sinnvoll ist der Einsatz von KI und wie viel menschlicher Input ist notwendig, um die Qualität zu sichern?
Eigentlich ist die Literatur, mit der wir viel arbeiten, wirklich noch zehn Jahre alt, immer noch gültig, aber ich wünsche mir, dass da zum Teil was Neues auf den Markt kommt. Aber wahrscheinlich ist es einfach schwierig, so etwas in gedruckter Form zu machen. Und was auch schön wäre, sind einfach andere Hochschulen, mit denen man sich austauschen kann, um das Fach zu stärken. Vor allem im europäischen und vielleicht auch im deutschsprachigen Raum zu festigen.
Was wünschen sich angehende Content Strateg*innen?
Die Young Professionals äußerten den Wunsch nach Freiräumen in der Berufsausübung, Vernetzungsmöglichkeiten und einer höheren Wertschätzung ihrer Arbeit. Es wurde diskutiert, dass Content Strategie oft nicht den gleichen Stellenwert wie andere Disziplinen hat und weiter daran gearbeitet werden muss, das Verständnis und die Wertschätzung zu erhöhen.
Abschließend wünschte sich Tom, dass Content Strategie als wichtiger Teil des Kommunikationsprozesses in Unternehmen und Organisationen wahrgenommen wird. Er betonte, dass Content-Strategie nicht auf Online-Kommunikation beschränkt sei, sondern auf alle Bereiche der Kommunikation angewendet werden sollte.
Mein Wunsch für die Zukunft wäre, dass Content Strategy als Feld und auch als wichtiger Teil des Kommunikationsprozesses in Unternehmen und Organisationen wahrgenommen wird, dass es eben nicht nur reines Marketing geht, sondern dass Content Strategy letztlich mit allen Formen von Kommunikation zu tun hat und auch nicht nur auf den reinen Online-Bereich beschränkt ist, sondern man Content Strategy eigentlich auf alle Bereiche der Kommunikation anwenden kann. Und das wäre schön, wenn das ein bisschen präsenter würde. Da müssen wir alle dran arbeiten.
Content Strategy Rocks: Worum geht’s im Podcast?
Mit meinem Podcast-Projekt “Content Strategy Rocks” unterhalte ich mich mit den unterschiedlichsten Content Strateg*innen im DACH-Raum. Das Ziel: Dir zeigen, warum Content-Strategie rockt und wie vielseitig es eigentlich ist. Los geht’s’s mit den Aufnahmen ersten Staffel im Frühjahr 2024.
Fazit: Content Strategie bleibt und entwickelt sich weiter
Der Podcast „Content Strategy Rocks“ zeigt auf, wie sich die Content-Strategie in den letzten zehn Jahren verändert hat und welche Herausforderungen und Chancen für die Zukunft bestehen.
Die Diskussion unterstreicht die Notwendigkeit einer fundierten Planung, um Inhalte effektiv und nutzerzentriert zu gestalten.
Künstliche Intelligenz und neue Frameworks spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen weiterentwickeln und die Content-Strategie prägen werden.