Das Format des Wochen- oder Monatsrückblicks kennt man bereits aus dem Marketing oder aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Warum also keinen Monatsrückblick für die Kommunikationsbranche im Sketchnote-Format? Neuigkeiten, Diskussionen, eine Blogparade und viele interessante Blog-Beiträge: Das war los im Oktober.

Es gibt zahlreiche Online-Magazine, Plattformen und Blogs, die das Format des Wochen- oder Monatsrückblicks immer wieder aufgreifen – sehr beliebt auch im Marketing oder im SEO-Bereich. Sicherlich gibt es auch im Kommunikationsbereich den einen oder anderen Rückblick. Als grafische Aufbereitung bin ich noch nicht auf ihn gestoßen.

Bei den folgenden kuratierten Beiträge handelt es sich um eine handvoll guter Beiträge, die im Oktober veröffentlicht wurden. Natürlich gibt es weitaus mehr lesenswerte Beiträge, aber man ist ja nicht ständig mit Surfen und Lesen beschäftigt – auch wenn ich das gerne tun würde. 😉 An dieser Stelle verweise ich also auf die altbekannte Phrase „Ohne Anspruch auf Vollständigkeit“.

 

 


Die Sketchnote zum Monatsrückblick:

Monatsrückblick Oktober
Die Sketchnote zum Monatsrückblick Kommunikation Oktober.

Meike Leopold startet Blogparade #KommunikationMitHaltung

Ja, die Blogparade startete im September. Viele interessante Artikel wurden aber im Oktober veröffentlicht. Was will Meike Leopold mit der Blogparade #KommunikationMitHaltung bezwecken? In unserem Land tut sich politisch sehr viel. Auch Unternehmen sitzen nicht still und nehmen deutlich Stellung zu aktuellen Ereignissen. Die Frage, die man sich dabei stellen könnte: Was hat diese neue Offenheit zu bedeuten? Geht es hier um „echte Haltung“ oder nutzen Unternehmen die derzeitige Situation für die eigene Kommunikation?

Es gab zahlreiche Reaktionen auf den Auffruf von Meike Leopold: Gedanken, Ideen und Beobachtungen zu diesem Thema wurden geteilt. Diese Beiträge haben mir persönlich am besten gefallen:

Benjamin Brückner, Journalist, Blogger, Gründer von Freelance Start und Redakteur bei Zielbar, ging nicht nur diesen Fragen auf den Grund, sondern untersuchte auch den Begriff Haltung. Interessant sind auch die Ergebnisse der Studie, die er von JP zitiert: Ein Großteil der Öffentlichkeit wünscht sich von Unternehmen mehr neutrales Verhalten gegenüber politischen Entwicklungen. Die Fragen, warum es noch nie so leicht war, sich aus der Affäre zu ziehen und warum wir nicht zu allem eine lückenlose Haltung einnehmen können, beantwortet er in seinem Beitrag: Haltung: Warum Verbraucher flunkern und was Unternehmen tun können.

Pia Kleine Wieskamp, sie arbeitet seit über 30 Jahren in der Kommunikationsbranche und betreibt POINT-PR, ist einer ganz anderen Meinung. Unternehmen und ihre Mitarbeiter können sich heute aus wichtigen politisch-gesellschaftlichen Diskursen mehr heraushalten. Das Bedürfnis nach Vorbildern wächst innerhalb unserer Gesellschaft. Auch Unternehmen fallen immer öfter in diese Rolle. In ihrem Beitrag geht Pia den Fragen, warum sich Haltung bezahlt macht und was Haltung mit Werten zu tun hat, auf den Grund: Haltung: Unternehmen müssen sie zeigen.

Sylvia Fritsch, selbstständige PR-Beraterin in Wien und Autor von PR Spionin, beschäftigte sich im Rahmen der Blogparade mit dem Thema Whitewash in der PR. Hier spricht sie sich deutlich gegen Schönfärberei und Kosmetik in der PR aus. Sie erklärt, was es mit Whitewash PR auf sich hat und geht darauf ein, warum die nach außen kommunizierten Werte oft gar nichts mit den tatsächlichen Werten zu tun haben. PR braucht Haltung und keine Schönfärberei! No Whitewash PR please! Gegen Schönfärberei und Kosmetik in der PR

Schon bei der Blogparade mitgemacht? Wie sieht Ihre Haltung zu dem Thema aus?


Verena Bender über Digitalisierung und PR

Nicht viele Blogger und Kommunikatoren können aktuelle Trends in kurzweilige und lesenswerte Beiträge packen. Verena Bender, Autorin von PR Leben, kann genau das.

Natürlich gibt es Kommunikatoren, die sich täglich mit der Digitalisierung auseinandersetzen müssen, dürfen und können. Es gibt aber auch PR-Kollegen, die sich nicht mit den Veränderungen befassen.

Aus diesem Grund beschreibt Verena in ihrem Beitrag 10 Fakten und Anregungen in Sachen Digitalisierung, die auch die nicht-digitalen Kommunikatoren wissen sollten.

Ein prima Anknüpfungspunkt für alle Kommunikatoren, die sich bis jetzt noch nicht mit dem Thema auseinandersetzen konnten oder wollten. Denn:

Doch die Digitalisierung zu ignorieren, ist keine Lösung

Verena Bender

Haben Sie sich schon mit der Digitalisierung beschäftigt? 


Jens Hungermann für mehr Mut in der PR-Welt

Auf dem diesjährigen Kommunikations Kongress war das Schwerpunktthema „Mut“. Dieser wird dringend gebraucht, steckt die Public Relations vielerorts nach wie vor in ihren klassischen Methoden fest. Digitale Kommunikation umzusetzen und einzusetzen trauen sich nur große Unternehmen und Agenturen.

Jens Hungermann, Chefredakteur vom pressesprecher Magazin,  wünscht sich mehr Mut und eine selbstbewusstere Position der Kommunikation. Tröstlich: Mut liegt nicht in unserer DNA, man kann Mut lernen.

In Zeiten des Wandels erachtet Jens Hungermann wegducken für unmöglich. Denn Gewissheiten erodieren heute schnell und Kommunikatoren bekommen das in ihrem Alltag mehr denn je zu spüren.

Zwar können Kommunikatoren die Kommunikation nicht allzeit kontrollieren, sie können sie aber loslassen. Statt nur Sprachrohr zu sein muss ein Kommunikator heute auch Enabler sein. Er muss andere dazu befähigen, Botschaften gemäß der Organisationsstrategie kommunikativ einzusetzen.

In seinem Essay erklärt er, warum Mut nach innen und außen zu beweisen wichtig ist und was es für eine mutige Haltung braucht. Den Mutigen gehört die (PR-)Welt.

Wie wichtig ist für Sie Mut als Kommunikator / PRler?


Für Karin Maria Schertler ist Kommunikation ein Wertschöpfungskiller

Für Karin Maria Schertler, Mitglied der Geschäftsleitung von Serviceplan und verantwortlich für die interne Unternehmensberatung, ist Kommunikation der Wertschöpfungkiller Nummer 1. Ein guter Clickbait-Titel mag man als Erstes denken.  Der Kommentar lenkt aber das Augenmerk auf drei Kommunikationsfelder, die weniger im Rampenlicht stehen.

Zwischenmenschlich Kommunikation ist ein komplexer Vorgang, der schiefgehen kann und die Wertschöpfung im großen Stil beeinträchtigt. Vielleicht sollten wir unsere Augen auch öfter auf interpersonelle Kommunikation richten?

Wahrhaftig wertschöpfend zu kommunizieren scheint uns laut Karin Maria Schertler immer schwerer zu fallen. Denn wir haben verlernt das aktive und zugewandte Zuhören verlernt. Ein eigentlich wichtiger Bestandteil interpersoneller Kommunikation. Die Lösung? Aktiv an den interpersonellen Kommunikationsskills arbeiten.

Was das Management der inneren Persönlichkeitsanteile mit interpersoneller Kommunikation zu tun hat und warum es so wichtig ist, beantwortet Karin Maria Schertler in ihrem Beitrag im Manager Magazin. Kommunikation ist der Wertschöpfungskiller Nummer 1.

Wie wichtig ist Kommunikation für ihre Wertschöpfung?


Diskussion: Der Wert von Berufseinsteigern

In der Kommunikation und in der PR diskutieren wir bekanntlich viel und gerne über alle möglichen Themen. Was auch gut ist, denn unsere Branche beruht schließlich darauf. Aber bei manchen Diskussionsthemen runzle ich die Stirn. Auch beim Thema „Der Wert von Berufseinsteigern„, von Christiane Schulz, amtierende Präsidentin der Gesellschaft PR-Agenturen, war es mal wieder soweit.

Bei der Aussage, dass Mitarbeiter in Agenturen erst nach fünf bis sechs Jahren auch ihren Kunden einen echten Mehrwert liefern, stellten sich nicht nur bei mir die Nackenhaare auf. Die Erfahrung, die Berufseinsteiger mitbringen ist selbstverständlich eine andere als die von erfahrenen Mitarbeitern. Mit ihrer Sichtweise und ihr Gespür für aktuelle Trends bereichern sie aber auch jede Agentur. Chefs und Vorgesetzte müssen nur wissen, wie sie mit diesem Wissen und den jungen Mitarbeitern umgehen müssen – aber auch das ist ein Diskussionsthema für ein anderes mal.

Für Thomas Pleil, Professor für Public Relations und Online und Lars Rademacher, Studiendekan und Professor für Public Relations, beschreiben die Debatte über die Einstiegsgehälter in PR-Agenturen als „Untote der PR-Branche“ – wie treffend. Für die beiden Professoren aus Darmstadt sieht eine Charme-Offensive anders aus. In ihrem Kommentar gehen sie auf die Frage ein, ob Leistung ausschließlich an Seniorität gekoppelt ist. Für viel wichtiger erachten Pleil und Rademacher aber die Diskussion über die Qualität der Ausbildung. Berufseinsteiger in PR-Agenturen selbst schuld an schlechter Bezahlung?

Auch Michael Behrent, Agenturchef von Script Communications in Frankfurt am Main, meldete sich zu Wort. Für ihn haben BerufseinsteigerInnen definitiv einen wirtschaftlichen Wert. Denn auch die Wertschöpfung einer Agentur wird nicht höher, wenn man möglichst viele MitarbeiterInnen mit über 25 Jahren Erfahrung einstellt. Denn Diversität von Kompetenzen und Erfahrungen ist die tatsächliche Quelle der Wertschöpfung in Agenturen. Dazu zählt auch das Wissen und die Erfahrungen von BerufseinsteigernInnen. Über den Wert von Berufseinsteigern bei Script.

Auch die Studierendenvereinigungen Kommgountia, KommunikOS, PRIHO, Campus Relations, KOMMON und PRSH meldeten sich zu Wort. In ihrem Schreiben verlangen die Studierenden unter anderem mehr Wertschätzung – mit Geld alleine ist es nämlich nicht getan. Sie fordern flexiblere und individuellere Einstiegsmöglichkeiten – mit Trainee-Programmen und Werkstudententätigkeiten sind die Möglichkeiten noch nicht vollkommen ausgeschöpft. Debatte um Wert von Berufseinsteigern: Studierende widersprechen Schulz.

Ich bin gespannt, ob sich Frau Schulz tatsächlich mit den Studierendenvereinigungen zu einem offenen Gespräch treffen wird.

Sind Berufseinsteiger wichtig für die Wertschöpfung in den Agenturen? 


CEO und Social Media: Eine Diskussion zum Thema digitale Kommunikation geht in die zweite Runde

Über diese Diskussion werde ich nicht viele Worte verlieren. Denn es haben sich schon viele Kommunikatoren in dieser Sache zu Wort gemeldet. Und ich habe mich mit der Diskussion bereits in einem andern Beitrag auseinandergesetzt.

CEO und Social Media: In welche Richtung geht’s?

Wem kommt das Thema bekannt vor? Schon letztes Jahr diskutierten wir darüber, ob PRler und Kommunikatoren Social Media nutzen müssen. Jetzt ist der CEO an der Reihe: Muss er/sie im Social Web Präsenz zeigen? Meinungen gibt es viele. Eine Kleinigkeit wird aber gerne übersehen.

Stephanie Kowalski

Ist der CEO Ihres Unternehmens schon auf Social Media aktiv?


Über den Tellerrand der Kommunikation hinaus

Für alle Kommunikatoren und PRler, die gerne über den Tellerrand der Branche schauen oder sich auch von anderen Inhalten inspirieren lassen möchten, habe ich noch zwei Tipps:

Wenn Behörden twittern. Amt 2.0, Christiane Germann, im Interview beim Podcast treibstoff von newsaktuell

Christiane Germann bringt Ämtern, Behörden und Ministerien nicht nur das Twittern bei. Wie ihre Amt 2.0 Akademie funktioniert und wie Social Media für Behörden funktioniert berichtet sie in diesem Podcast.

https://audioboom.com/posts/7027763-amt-2-0-wenn-behorden-twittern-mit-christiane-germann
Amt 2.0: Wenn Behörden twittern | Mit Christiane Germann | Treibstoff Podcast

Maike Kranaster nennt zahlreichen Gründen, warum der November schön wird

Nicht schon wieder etwas zum Thema Achtsamkeit?! Aus dem wichtigen Wort ist mittlerweile ein Buzzword geworden und es gibt zahlreiche zweifelhafte Coaches, die mit ihren Programmen und Kursen Besserung versprechen. Lieber sind mir da die Blogger, die über Entschleunigung und die schönen Dinge im Leben schreiben.

Genau das tut Maike Kranaster, Projektmanagerin bei der Wirtschaftsförderung Dortkumnd, Freiberuflerin im Bereich Krisenstäbe und Social Media sowie Autorin von Flowers & Candies. Auf ihrem Blog schreibt sie über Lebensfreude, gute Auszeiten und Genuss.

Ich lese ihre Beiträge gerne bei einer Tasse Kaffee. Selbstverständlich gut eingepackt in einer dicken Decke auf der Couch. Wer also wie ich einen Ausgleich oder eine gelegentliche Flucht aus dem stressigen Kommunikationsalltag sucht, ist mit dem Blog Flowers & Candies von Maike gut beraten.

Zur Einstimmung in den November empfehle ich ihren aktuellsten Beitrag: Warum der November schön wird …


Das war’s mit dem Monatsrückblick Oktober. Für den Monatsrückblick November werden schon eifrig Inhalte gesammelt. Falls Sie weitere empfehlenswerte Tipps, Podcasts oder Artikel kennen, teilen Sie diese gerne mit mir in den Kommentaren.