Auf einem Moodboard kannst du Emotionen, Stimmungen und Ideen mithilfe visueller Elemente darstellen. So erstellst du deine (digitale) Collage.
Der Einsatz von Moodboards wird in vielen Bereichen, vor allem aber in der Kommunikation und im Marketing, unterschätzt. Dabei lassen sich mit dieser Form der Collage schnell und einfach Emotionen, Ideen oder Stimmungen visuell kommunizieren. Was nicht in Worte gefasst werden kann, wird mit Materialien, wie Fotos, Grafiken, Mustern, Texturen und Textbausteinen, dargestellt.
Ein Moodboard könnte dafür genutzt werden, die Emotionen, die eine Marke oder ein Brand bei der Zielgruppe auslösen soll, zu vermitteln. Von dieser visuellen Basis aus könnten dann viele Aspekte einer Idee oder eines Konzepts weiterentwickelt werden.
Es sind noch viele weitere Szenarien für eine Collage denkbar. In diesem Beitrag stelle ich dir die Basics vor und gebe dir eine Kurzanleitung für die Erstellung eines Moodboards. Auf weitere Beispiele und Einsatzbereiche gehe ich in den kommenden Wochen ein.
Definition: Was ist ein Moodboard?
Stelle dir ein Moodboard vor. Dir wird auffallen, dass es einer Collage ähnelt. Bilder, Farben, Fotos, Texte und Objekte werden dabei in einer visuell ansprechenden, aber auch abgestimmten Sammlung zusammengestellt. Die dadurch entstehenden Collagen drücken meistens eine bestimmte Stimmung oder Haltung aus.
Passend. Denn die Übersetzung des Begriffes ins Deutsche bedeutet so viel wie „Stimmungs-Pinnwand“. Mit einem Moodboard kannst du aber nicht nur deiner Stimmung Ausdruck verleihen. Damit lässt sich auch eine Vision, eine Idee, eine Marke, ein Personal Brand oder eine Dienstleistung visuell (stimmungsvoll) darstellen.
Wenn du in einem Team arbeitest oder kreativ tätig bist, kannst du mithilfe eines Moodboards deine Vorstellungen – ähnlich wie bei einer Sketchnote – vermitteln. Dadurch vereinfachst du die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg*innen, aber auch deinen Kund*innen, die deine visuelle Idee mit diesem Board besser nachvollziehen können.
Wofür kann man ein Moodboard nutzen?
Insbesondere dann, wenn du viele Konzepte erarbeitest oder erste Vorschläge vorstellst, kannst du dafür auch ein Moodboard nutzen. Es erleichtert die Kommunikation mit kreativen Köpfen, Kolleg*innen oder Kund*innen.
Es gibt zum Beispiel viele Aspekte einer Marke, die wir kommunizieren können. Emotionen, Ideen und Stimmungen verknüpfen wir auch mit einem Brand. Doch diese lassen sich schwer in Worte fassen. Hier kommt das Moodboard zum Einsatz. Mithilfe visueller Elemente und Collagen lassen sich diese für das Auge begreifbar/sichtbar machen. Gleichzeitig nutzt du es als Inspirationsquelle oder Referenz, wenn du dich an die emotionalen Werte deiner Marke erinnern willst.
Es gibt viele Gründe, warum du zu solch einer Stimmungs-Pinnwand greifen solltest. Im Folgenden nenne ich dir die vier wichtigsten:
Lass dich inspirieren
Dein Moodboard kann viele verschiedene Ideen visuell repräsentieren. Du kannst damit Unternehmensmerkmale und -werte visualisieren sowie deine eigenen Emotionen, Ideen und Visionen, die dein Personal Brand vermitteln soll, zum Ausdruck bringen.
Damit kannst du jederzeit auf (visuelle) Inspiration zurückgreifen. Du behältst wichtige Aspekte deiner Marke (oder deiner Kommunikation, deines Projektes und vieles mehr) im Fokus.
Finde Bestätigung für das, was du tust und kreierst.
Ein Moodboard kann dir dabei helfen, von dir erarbeitete Erkenntnisse, Ergebnisse, Recherchen, Ideen und Visionen physisch festzuhalten.
Auf diese Weise bleibt dir das Erschaffene erhalten. Ein Moodboard bestätigt dich gewissermaßen. Es hilft dir dabei Werte und Konzepte hinter der Collage greifbar zu machen.
Ein roter Faden, der dich an dein Ziel führt.
Eine Collage kann am Anfang deiner Konzeptarbeit stehen. Gut möglich, dass all deine weiteren Gestaltungs- oder Planungsschritte darauf aufbauen.
Ein Moodboard fungiert wie eine Anleitung, die dir erklärt, wie du bestimmte visuelle Elemente, wie Logo, Website und vieles mehr, basierend auf deinen eigenen Vorstellungen und Vorgaben entwickeln kannst. Dadurch fokussierst du dich bei dieser Arbeit mehr auf das, was wirklich umgesetzt werden muss.
Spreche eine visuelle Sprache, die jeder versteht.
Manchmal kann es schwierig sein, die eigene Idee so zu vermitteln, dass sie auch alle verstehen. Skizzen, Zeichnungen und Sketchnotes können hier nützlich sein, denn die versteht (fast) jede*r.
Was, wenn du keine künstlerische Begabung (oder Geduld) hast? – Wir dürfen wir nicht vergessen, dass jeder eine Sketchnote erstellen kann, es jedoch viel zu viele Gründe gibt, warum sich manche von uns davor scheuen, eine zu erstellen. – Dann nutze ein Moodboard, um deine Ideen visuell zu vermitteln.
Moodboard erstellen: Welche Möglichkeiten gibt es?
Du kannst dich entscheiden, ob du ein digitales Moodboard erstellen oder eine analoge Pinnwand basteln willst.
Analoge Pinnwand: Das Moodboard für Kreative und Bastler*innen
Die analoge Variante eines Moodboards ist eigentlich nichts anderes als eine Collage. Diese kannst du als Kommunikationsmittel einsetzen.
Dafür musst du aber auch die Ärmel hochkrempeln. Für die analoge Methode musst du viele Dinge ausschneiden, auf einer Leinwand positionieren und überlegen, wie du die Fotos, Bilder, Stoffe und andere visuelle Elemente gezielt einsetzen willst.
Nachdem du deine Auswahl positioniert hast, musst du sie auf der von dir gewählten Oberfläche befestigen – aber nur dann, wenn du mit dem Gesamtergebnis auch zufrieden bist. 😉
Vorteile
Haptik – mit einem analogen Moodboard machst du deine Idee auch spürbar.
Eigendynamik – Beim Basteln (mit den Händen) entstehen neue Eindrücke.
Kreative Auszeit – Du gewinnst Abstand zum digitalen Raum und Abwechslung.
Nachteile
Kostspielig – Der Einsatz von kostbaren Materialien kann teuer werden.
Transport – Je größer dein Moodboard desto schwieriger der Transport.
Aufbewahrung – Moodboards nehmen viel Platz weg und verlieren an Relevanz.
Digitale Pinnwand: Das Moodboard für Eilige und Technikaffine
Dir stehen unendlich viele visuelle Elemente und (Online-)Lösungen zur Auswahl, mit denen du deine digitalen Moodboards erstellen kannst. Neben den unendlich vielen Gestaltungsmöglichkeiten kannst du so sehr viel Zeit und Materialkosten sparen.
Ein digitales Moodboard lässt sich deutlich schneller mit anderen Menschen teilen und leichter in digitale Präsentationen integrieren. Mithilfe spezifischer Tools (wie Miro, Conceptboard & Co.) ist es sogar möglich, dass Kund*innen, Mitarbeitende oder Teammitglieder Änderungen vornehmen oder mit dir gemeinsam ein digitales Moodboard erstellen.
Vorteile
Flexibilität – Visuelle Elemente kannst du sehr leicht und schnell austauschen.
Schnelligkeit – Du kannst mit wenigen Klicks ein Moodboard erstellen.
Kostengünstig – Du sparst Materialkosten und kannst in ein digitales Tool investieren.
Nachteile
Keine Berührungspunkte – Bei digitalen Pinnwänden fehlt die Haptik.
Qual der Wahl – Die Vielzahl digitaler Tools erschwert die Auswahl.
Bildrechte – Digitales Bildmaterial kann bei Unvorsichtigkeit Ärger machen.
Moodboard-Material: Worauf kannst du zurückgreifen?
Bilder, Texte, Grafiken, Fotos, Stoffe, Video – für analoge und digitale Stimmungs-Pinnwände steht dir viel Material zur Auswahl. Im Folgenden stelle ich dir ein paar davon vor.
Bildmaterial
Material in Form von Bildern und Fotos spielt bei Moodboards immer eine wichtige Rolle. Sie helfen dir, Aspekte wie Emotionen, Gedanken und Ideen auszudrücken.
Einen individuellen Touch kannst du deiner Collage mit selbst fotografierten Bildern verleihen. Dafür kannst du dein Smartphone oder eine Kamera nutzen. Diese Fotos eignen sich sowohl für analoge als auch digitale Pinnwände.
Wenn dir das zu viel Arbeit ist, kanns du auch zu Bildern aus dem Internet greifen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Beachte immer das Urheberrecht und welche Angaben Plattformen, wie Unsplash oder Flickr, dazu machen.
Lesetipp zu Fotos und Bildmaterial aus dem World Wide Web:
- Foto, Screenshot, Zitat, DSGVO: Was ist erlaubt? Wann drohen Strafen? Interview von Dr. Kerstin Hoffmann mit Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke
Textbausteine
Es müssen keine umfangreichen Texte sein. Du kannst Gedichte, Zitate, Textpassagen oder kurze Kommentare für deine Collage nutzen.
Bei deiner Textauswahl solltest du auf die Wortwahl sowie die Schriftart und -größe achten. Denn auch diese Aspekte beeinträchtigen die Wirkung deines Gesamtbilds.
Textbausteine kannst du auch dazu nutzen, um Bildmaterial oder andere Inhalte deiner Pinnwand zu beschreiben und das Verständnis der Betrachtenden zu verbessern.
Texturen
Stoffe gibt es in unterschiedlichen Farben, Mustern und Texturen. Sie sorgen bei analogen Moodboards für eine spannende Haptik – deine Pinnwand kann so mit einem weiteren Sinn „erlebt“ werden.
Für digitale Moodboards kannst du Bilder und Grafiken mit unterschiedlichen Formen und Texturen nutzen. Diese „spürt“ man zwar nicht, sie können aber dennoch kreativ von dir eingesetzt werden.
Grafiken
Daten, Fakten und Zahlen kannst du auch für dein Moodboard nutzen.
Wenn du passende und ansprechend gestaltete Infografiken oder Grafiken findest, lassen sich diese leichter einbinden und stören weniger den Gesamteindruck deiner Pinnwand.
Tools für dein digitales Moodboard
Für die analoge Variante greifst du zu Schere, Kleber, Papier und das von dir ausgewählte Material, das du auf die Pinnwand befestigen willst. Bei der digitalen Version hast du weitaus mehr Auswahlmöglichkeiten – hier kannst du zwischen vielen Tools wählen. Eine kleine, aber feine Auswahl stelle ich dir hier vor.
Canva
Dabei handelt es sich um einen Grafikbaukasten, mit dem du per Drag and Drop ganz leicht und schnell Grafiken für deine Social-Media-, Kommunikations- und Marketingkanäle erstellen kannst.
Canva gibt es in einer kostenlosen Variante, die dir schon einiges an Gestaltungsmöglichkeiten und Bildmaterial bietet. Deutlich mehr wird dir mit Bezahlvariante angeboten.
Mittlerweile hat sich der Grafikbaukasten weiterentwickelt. So hat Canva auch seine Templates um einige Formate erweitert.
Falls du dir nicht sicher bist, wie du dein digitales Moodboard strukturieren willst, kannst du einfach auf die Moodboard-Templates von Canva zugreifen.
Interessante Links:
- Moodboard-Templates von Canva
- Tipps von Canva zum Thema Moodboard
Miro
Ein weiterer meiner Lieblinge ist Miro. Der Vorteil dieser Lösung: die Boards sind unbegrenzt groß und du kannst mit deinem Team oder deinen Kund*innen zusammen (live) an einem Moodboard arbeiten. In der kostenlosen Version erhältst du drei Boards, die du beliebig gestalten kannst. Falls du weitere Boards befüllen willst, musst du ein monatliches Abo abschließen.
Ein Nachteil könnte sein, dass du Bildmaterial erst hochladen musst, bevor du es auf dem Board benutzen kannst. Dafür kannst du sehr leicht Links und einfache Formen oder Icons hinzufügen.
Das fertige Produkt lässt sich im Anschluss leicht exportieren oder per Link im Social Web teilen.
Interessante Links:
- Moodboard-Template von Miro
- Tipps von Miro zum Thema Moodboard
Dabei handelt es sich eher um eine Onlineplattform als ein Tool. Hier tummeln sich bis zu 400 Millionen aktive Nutzer*innen pro Monat. Mithilfe der Plattform kannst du beliebig viele digitale Pinnwände erstellen. Du kannst Bilder hochladen, von anderen Websites “pinnen” (in eine Pinnwand verlinken) oder Pins (Posts) von anderen Pinterest-Nutzer*innen nutzen.
Deine Pinterest-Pinnwände kannst du per Link im Social Web teilen oder per Code in deine Website integrieren. Grafisch gestalten kannst du diese Pinnwände allerdings nicht.
Darum eignet sich Pinterest vor allem für die schnelle Recherche und das Erstellen einfach strukturierter sowie übersichtlicher Pinnwände.
Interessanter Link:
- How to Create a Moodboard with Canva + Pinterest von Bearista
Kurzanleitung: In 3 Schritten zu deinem Moodboard
Ja, du kannst dich mit einem Moodboard kreativ austoben. Verliere dabei aber nicht dein eigentliches Ziel, etwas visuell zu vermitteln, aus den Augen. Unterschätze auch nicht die Zeit und die Ressourcen, die du für die Erstellung eines Moodboards benötigst. Im Grunde brauchst du dafür nur die drei folgenden Schritte.
1. Schritt: Stelle dein Material für das Moodboard zusammen.
Suche nach passenden Bildern, Fotos, Grafiken, Mustern, Stoffen und Textbausteinen, mit denen du deine Stimmungs-Pinnwand gestalten willst. Die Recherche und das Sammeln kannst du offen gestalten, suche das Material, das am besten zu deiner Zielsetzung passt.
Denke aber auch über den eigenen Tellerrand hinaus und verwende Material aus Quellen, die du vielleicht nicht so oft nutzt. Das können Magazine, Zeitschriften oder Bücher für analoge und Screenshots, Gifs, Videos oder Musik für digitale Moodboards sein.
2. Schritt: Lege den Stil für dein Moodboard fest.
Lege fest, welche Farbwelt du für dein Moodboard nutzen willst: dynamische Farben, eine Pinnwand in Schwarz und Weiß, Pastelltöne oder kalte sowie warme Farben sind möglich. Für welche Farben du dich entscheidest, kann auch vom Corporate Design oder deinem Branding abhängen.
Überlege auch, ob du auf eine einheitliche Bildsprache zurückgreifen willst. Das macht vor allem dann Sinn, wenn du ein Moodboard zu einem bestimmten Thema oder einer Branche erstellst. Dadurch erhöhst du den Wiedererkennungswert für Betrachtende und das Moodboard ist einem Bereich leichter zuzuordnen.
3. Schritt: Sortiere dein Material und erstelle das Moodboard.
Welche Inhalte helfen dir dabei, deine Idee oder dein Anliegen mit dem Moodboard am besten zu kommunizieren? Spricht deine Materialauswahl eine ähnliche Bildsprache? Passt das Material zu den Farben, für die du dich entschieden hast? Alle weiteren Inhalte, die diesen Kriterien nicht entsprechen, kannst du aussortieren.
Es ist normal, dass du deine Auswahl weiter reduzieren musst. Denn auch ein Moodboard lebt von einer gewissen Übersichtlichkeit – überladene Collagen lösen bei Betrachtenden nur Fragezeichen aus. Deine Idee solltest du klar visuell darstellen können.
Moodboards sind vielseitiger als man denkt
Diese Collagen erleichtern dir nicht nur die Kreativ- und Konzeptarbeit. Sie können auch als Präsentationshilfe dienen. Im Kern ist ein Moodboard – neben der Sketchnote – eine weitere Möglichkeit, deine Ideen und Visionen auf einfache Art und Weise zu visualisieren sowie mit deinen Mitmenschen zu teilen.
Gleichzeitig fungiert die Stimmungs-Pinnwand als Gedächtnisstütze. Fakten, Emotionen, Ideen und Bildsprache zu deinem Personal Brand, deiner Marke oder Idee bleiben dir so besser in Erinnerung. Und falls du einen Aspekt mal vergisst, kannst du mit einem Blick auf dein Moodboard deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.
Das Erstellen von Moodboards kann natürlich auch nur ein Hobby oder Ausdruck deiner Kreativität sein. Was du damit machst, bleibt deine Entscheidung.
Danke für die Tolle, Zusammenstellung, übrigens nutze ich nun Canva. Da finde ich mich mühelos zurecht.