Aufsetzen von Content-Management-Systemen und Pflege von Inhalten? Heutzutage macht ein*e Content-Manager*in weitaus mehr. Erfahre mehr über die Aufgaben und das Berufsbild.
Was macht ein*e Content-Manager*in? Wie würdest du auf die Frage antworten? Vielleicht stellst du dir jemanden vor, der an einem Schreibtisch hockt und Daten von einem Ordner in den nächsten schiebt? Vor meiner Studienzeit hatte ich genau diese Vorstellung in meinem Kopf.
Wer sich mit dem Berufsbild etwas mehr beschäftigt, findet schnell heraus, dass der Beruf alles andere als staubig und langweilig ist. Ich behaupte sogar das Gegenteil: In den kommenden Jahre wird der Job, der ohnehin schon wahnsinnig vielseitig ist, weitere spannende Aufgaben und Tätigkeiten dazu gewinnen. Mehr über den Beruf Content-Manager*in und seine mögliche zukünftige Ausrichtung verrate ich dir in diesem Beitrag.
Die Content-Management-Definition
Um zu verstehen, was ein*e Content-Manager*in (eigentlich) macht, ist es nicht verkehrt zu wissen, was Content-Management bedeutet.
Darunter kannst du das Bearbeiten, Bereitstellen, Erstellen und Sammeln von Informationen für verschiedene Kommunikationskanäle verstehen. Zu diesen Informationen zählen Inhalte wie Audios, Bilder, Texte, Videos und mehr. All diese Inhalte haben einen Lebenszyklus. Dieser muss verwaltet werden. Der Verwaltungsprozess reicht von der Erstellung über die Speicherung bis hin zur Löschung der Inhalte.
Allerdings hat Content-Management für verschiedene Branchen auch andere Namen, Praktiken und Ziele. Im Kern steht jedoch immer ein Prozess im Fokus, bei dem ein Inhalt erstellt, verwaltet und überwacht wird.
Content-Management vs. Wissensmanagement
Wissensmanagement ist eine Disziplin, die einen integrierten Ansatz zum Erkennen, Berechnen und Wiederinbesitznehmen sowie zum Teilen von Informationswerten hat. Dieses Wissen wird in Datenbanken gesammelt und Mitarbeitenden, Forschenden oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Verbreitung und das Sammeln von Wissen wird immer wichtiger, da wir ebenso schnell neu entdecktes Wissen verlieren.
Content-Management fokussiert sich auf die Verwaltung, Optimierung und Erstellung (neuer) Inhalte. Es handelt sich um eine sehr systematische Zusammenstellung und Organisation von Informationen. Diese Informationen werden für das Erreichen und Erwerben von Geschäftszielen genutzt.
Was machst du als Content-Manager*in?
Die kurze Version
Als Content-Manager*in übernimmst du die Verantwortung für den Content einer oder mehrerer Websites. Deine Aufgaben beinhalten nicht nur verwaltungstechnische Aspekte, wie das Einpflegen von Content in sogenannte Content-Management-Systeme (CMS). Du befasst dich ebenso mit der Erstellung und der Planung von Inhalten.
Die ausführliche Beschreibung
In diesem Beruf befasst du dich hauptsächlich mit dem Planen, Erstellen und Optimieren von Inhalten – eigentlich auch mit deren Verwaltung, aber über diesen Teil wird gerne hinweggesehen. Die Betreuung beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Website.
Du kümmerst dich auch um Blogs, Newsletter, Podcasts und/oder Videos. Heutzutage unterstützt du als Content-Manager*in vor allem das Content-Marketing, Marketing oder den Vertrieb – früher war der*die Content-Manager*in auch stärker in der Verwaltung oder in der IT verankert.
Deswegen ist das Aufgabengebiet von Content-Manager*innen auch so weit gefasst. In Stellenangeboten findest du die unterschiedlichsten Tätigkeiten vor.
Es hängt sehr stark von der Branche, der Abteilung und dem Bedarf des Unternehmens ab, welche To-dos du übernimmst. Redaktionelle Aufgaben zählen ebenso zum Aufgabenspektrum wie einfache Programmierungen oder das Aufsetzen eines CMS.
Vor wenigen Jahrzehnten hättest du noch Printinhalte verwaltet. Mit dem Einsatz der Digitalisierung konzentrierte sich die Betreuung immer mehr auf digitale Inhalte und deren technische Betreuung. Heute wirst du gerne als Allrounder*in, der*die sich mit Content-Creation, Content-Strategien und Content-Management-Systemen auskennt, eingesetzt.
Beruf Content-Manager*in: Deine Aufgaben und Tätigkeiten
Wie bereits erwähnt, kümmerst du dich in vielen Fällen um das Management von Inhalten auf Websites und anderen inhaltsgetriebenen Plattformen des Unternehmens. Es ist aber auch gut möglich, dass du die Erstellung oder die Konzeption von Content betreust.
Organisation und Optimierung
Hierbei steht die Planung und Koordination im Vordergrund. Die Inhaltserstellung übernimmt eine*r deiner Kolleg*innen oder die Aufgabe wird einem externen Dienstleister übertragen. Auf diese Weise verantwortest du dann nicht nur die Inhalte, sondern auch die produzierenden Menschen – die Redakteur*innen – dahinter. So kannst du übrigens auch Aspekte wie die Suchmaschinenoptimierung (SEO) outsourcen.
Wenn du als Content-Manager*in all diese Teilaufgaben abgibst, kannst du dich auf die Optimierung und Weiterentwicklung der Website fokussieren. Wie gelingen dir diese Tätigkeiten? Indem du nicht nur einen Webauftritt von Anfang an planst, sondern dich auch mit den Zielgruppen, die erreicht werden sollen, beschäftigst. Daneben gilt es auch Kommunikationskanäle, wie Twitter, Instagram oder LinkedIn, im Auge zu behalten. In seltenen Fällen bist du auch für Performance-Marketing zuständig. Im Beruf Content-Manager*in erfüllst du also auch contentmarketingtypische Aufgaben.
Koordination und Abstimmung
Als Content-Manager*in stimmst du dich nicht nur mit Kolleg*innen, sondern auch mit der IT, dem Marketing und Vertrieb ab. Bei der Content-Produktion koordinierst und kooperierst du mit internen und externen Stakeholdern, die zur Erstellung einer oder mehrerer Inhalte ihr Wissen beitragen.
Im Rahmen der Content-Pflege verwaltest du Software und Prozesse, die für die Tätigkeit benötigt werden. Dazu zählen auch Content-Management-Systeme. Vielleicht hast du bereits die eine oder andere (einfache) Programmierung für oder am CMS übernommen? Programmierkenntnisse können auf jeden Fall nicht schaden. Über das System pflegst du Texte, Bilder und andere Medien ein.
Folgende Aufgaben können dir als Content-Manager*in begegnen:
- Analyse von Märkten und Zielgruppen
- Konzeption und Entwicklung von Content-Strategien
- Konzeption und Planung von Content
- Erstellung redaktioneller Inhalte
- Management von Redakteur*innen für die Erstellung textueller Inhalte
- Veröffentlichung und Distribution von Inhalten auf den verschiedenen Plattformen und Kanälen des Unternehmens
- Planung und Umsetzung (neuer) Webauftritte
- Optimierung von Arbeitsabläufen, wie bpsw. Content-Produktion
- Schulung von Mitarbeitenden im Umgang mit an der Content-Produktion beteiligten Softwares und Programmen
- Abstimmung und Koordinierung mit Abteilungen, Kundschaft und Stakeholdern
- Einrichtung und Verwaltung von Content-Management-Systemen
- Betreuung weiterer Social-Media-Kanäle, wie Facebook, Twitter und LinkedIn
Welche Fähigkeiten benötigst du als Content-Manager*?
Ein kurzes Stöhnen kannst du dir vielleicht bei der Anzahl und dem Umfang der Aufgaben nicht verkneifen. Es kommt selten dazu, dass du all diese Tätigkeiten ausüben musst. So facettenreich das Aufgabengebiet ist, so viele Möglichkeiten und Wege gibt es, Content-Manager*in zu werden. Für den Beruf gibt es weder eine Ausbildung noch einen Studiengang.
Jemand, der den Beruf Content-Manager*in ausübt, kann aus dem Bereich Journalismus, Medienwirtschaft, Mediendesign, PR, Öffentlichkeitsarbeit oder Kommunikationswissenschaften kommen. Weitere Studiengänge und Fachrichtungen sind ebenfalls denkbar.
Wenn du Content-Manager*in werden willst, solltest du über mehrere der folgenden Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen:
- Kenntnisse über verschiedene Content-Management-Systeme, wie WordPress, Typo3, Fiona CMS, Hubspot, Drupal, Joomla
- Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung
- Erfahrungen im Redaktionsmanagement
- Grundkenntnisse der Bild- und Videobearbeitung
- Kenntnisse über Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit von Websites
- Erfahrungen im Umgang mit Social Media
- Content-Strategie-Kenntnisse
- Erfahrungen in Sachen Datenschutz
In welchen Bereichen und Branchen bist du als Content-Manager*in tätig?
Grundsätzlich kannst du es dir – mit den entsprechenden Kenntnissen und Fähigkeiten – aussuchen, in welchem Bereich und in welcher Branche du arbeitest. Eine Vielzahl der Content-Manager*innen arbeitet heutzutage in der Medien- und Marketingbranche.
Deine Haupteinsatzorte sind alle Arten von Unternehmen, Journalismus, Marketing, Online-Medien, PR- und Multimedia-Agenturen, Redaktionen, Softwareentwicklung, Dienstleister für Werbung und Design sowie Verlage.
Auch Konzerne suchen immer wieder nach Menschen mit Content-Management-Know-how. Schließlich müssen umfangreiche Webpräsenzen von erfahrenen Content-Manager*innen gehändelt werden. In Konzernen ist vor allem deine Funktion als Schnittstelle wichtig. Du arbeitest mit verschiedenen Abteilungen wie IT, Marketing und Vertrieb zusammen, um Auftritte zu verbessern. Weitere Aufgaben kannst du unter „Beruf Content-Manager*in: Deine Aufgaben und Tätigkeiten“ nachlesen.
Content-Manager*in heute und in Zukunft
Ich habe es bereits am Rande erwähnt: Als Content-Manager*in verwaltest du nicht nur Inhalte. Heutzutage beauftragt dich dein*e Arbeitgeber*in auch mit den strategischen Aspekten. Komplexe Content-Konzepte und Content-Strategien zu erstellen ist zwar nicht selbstverständlich, doch vor allem Agenturen erwarten von dir, dass du dich mit diesem Thema bereits auseinandergesetzt hast. Dazu zählen Zielgruppenanalysen, Audits, das Erstellen von Buyer-Persona-Steckbriefen und vieles mehr.
Gleichzeitig musst du einen guten Überblick über passende Quellen, Inputgeber*innen, Expert*innen und Branchennachrichten haben. Diese sowie viele weitere interne und externe Content-Quellen benötigst du, um neue, bessere oder die von der Zielgruppe erwarteten Inhalte für die Plattformen deines Unternehmens zu erstellen.
Wenn du dich zusätzlich mit Lead-Generierung auskennst und erste Erfahrung mit Content-Marketing und/oder Inbound-Marketing gesammelt hast, bist du everybody’s darling.
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Lesetipp
Fang an, dich auch mit dem Metaverse zu befassen. Wer weiß, ob wir Content-Manager*innen irgendwann für die Verwaltung und Inhalte dieser Universen zuständig sind.
Einen aufschlussreichen Beitrag (damit meine ich wirklich verständlich für jeden 😉 ) hat Richard Gutjahr geschrieben.
Content-Manager*innen kommen niemals aus der Mode
Das Berufsbild bietet dir viele Möglichkeiten zur Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass sich der Content-Management-Bereich mit vielen weiteren Teildisziplinen überschneiden wird. Damit werden auch Content-Manager*innen immer mehr zu Allrounder*innen.
Gleichzeitig heißt das auch, dass du dir ständig neues Wissen aneignen und umsetzen musst. Alles Digitale bleibt schließlich nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter. Du kannst dir sicher sein, dass das Ausüben des Berufs alles andere als langweilig ist – das kannst du einer Content-Managerin gerne glauben. 😉 Mehr dazu aber im nächsten Beitrag.
Dann plaudere ich aus dem Content-Managerin-Nähkästchen und erzähle dir, was ich in dieser Funktion so den ganzen Tag über mache.
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