Hinter dem zwölften Türchen verbirgt sich Christian Müller. Er erzählt dir etwas über digitale Errungenschaften und wie wichtig persönliche Kontakte sind.

 

Über den heutigen Inputgeber

Christian Müller

Christian Müller

sozial-pr

Hi, mein Name ist Christian Müller. Ursprünglich bin ich Sozialpädagoge, umgangssprachlich Sozialarbeiter, seit mehr als 10 Jahren liegt mein Fokus darauf, wie digitale Kommunikation und der digitale Wandel die Soziale Arbeit, NGO und Social Entrepreneurs weiterbringen.

 

Vernetze dich mit Christian Müller via:
www.sozial-pr.net

 

Über digitale Errungenschaften und persönliche Kontakte

Wie hat sich deine Arbeitsweise in diesem Jahr verändert?

Wir waren als Team, unter anderem gehört dazu meine festangestellte Mitarbeiterin Kira, immer schon sehr digital unterwegs. Die größte Veränderung war daher, dass

  • a) unsere wöchentlichen persönlichen Treffen zu Videocalls wurden und
  • b) mehr Kund:innen bereit waren und sind, Präsenzangebote und digitale Angebote umzuwandeln.

Wir haben immer schon digitale Vorträge und Beratung angeboten, jetzt wird sie angenommen. In meinem Projekt bei der Caritas haben wir seit diesem Jahr auch mehr Homeoffice und remot Arbeit. Das sind die größten Veränderungen. 

 

Hast du spürbare Veränderungen in deiner Branche gesehen – gute oder schlechte?

Gerade habe ich erwähnt, dass unsere Kund:innen heute sehr viel offener für digitale Angebote sind. Das bedeutet natürlich auch, dass der gesamte Bereich der Sozialen Arbeit und Wohlfahrt sich digitaler Technologie und digitalen Lösungen geöffnet hat.

Das wird sicher nicht auf Dauer so bleiben, doch ich hoffe, dass wir die guten Errungenschaften des Jahres beibehalten und mit mehr persönlichem Kontakt (in der Zukunft) kombinieren können. 

 

Wie hast du dieses Jahr – trotz des Chaos – Inspiration, Kreativität und/oder Produktivität –wieder– finden können?

Nach der ersten Eingewöhnungsphase, es hat trotz Digitalaffinität auch für mich ein wenig gedauert, haben sich fünf Aspekte herauskristallisiert, die mir helfen, kreativ und produktiv zu bleiben:

  • Eine feste Tagesroutine mit dir. 🙂
  • Bewusste Zeit fürs Schreiben, gerade dann, wenn ich mich nicht danach fühle. Viel davon handschriftlich.
  • Viele Zeit im Freien auf Spaziergängen und Sport.
  • Bewusste Zeit fürs Lesen von Büchern – auch auf Papier.
  • Bewusst reduzierte Zeit in den Social Media und achtsamer Informationskonsum.

Gibt es sonst noch etwas, dass du loswerden möchtest?

Die Corona Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen und wirtschaftlichen Probleme – vom menschlichen Leiden ganz zu schweigen – sind eine unbestreitbar belastende Situation. Aus vielen Gesprächen mit ganz verschiedenen Menschen haben sich für mich drei Punkte entwickelt, die ich für entscheidend halte. Hier würde ich deine Leser:innen gerne einladen, diese drei Punkte zu betrachten und zu nutzen, wenn sie passen: 

  • Akzeptiere, dass es eine Stresssituation ist, verdränge das nicht, suche bewusst Ventile und Wege, um damit umzugehen.
  • Halte den Kontakt zu den dir wichtigen Menschen. Egal ob Telefon, Video oder anderes, pflege deine Beziehungen und Kontakte.
  • Schaffe bewusst Struktur und Abstand zwischen Arbeit und Freizeit. 

P.S.: Wenn du in einem Beruf arbeitest, in dem du unter Menschen sein musst: Danke für deine Arbeit und dass du das tust. Und uns allen: Lasst uns Maske tragen und gut aufeinander aufpassen. Gemeinsam sind wir stärker als Corona und vieles andere.