Vom “Du-bist-dran”-Instagram-Story-Sticker zum Blogbeitrag. Ich zeig dir meinen Werdegang und erkläre dir, was ich bei meinen Stationen gelernt habe.

So lang wie die chinesische Mauer? Keine Sorge, so umfangreich ist meine Tätigkeiten-Liste nicht.

So lang wie die chinesische Mauer? Keine Sorge, so umfangreich ist meine Tätigkeiten-Liste nicht. Eine Übersicht würde aber den Rahmen eines kurzen Blogbeitrags sprengen.

Darum fokussiere ich mich auf die Jobs, die mich am meisten geprägt haben – im Positiven wie im Negativen. 😉

Die Idee stammt ursprünglich von Katrin Gildner: Sie hat einen Instagram-Story-Sticker-Trend aufgegriffen und daraus kurzerhand ein Blogbeitragsthema gemacht.

Ich greife den Ansatz gerne auf und lass dich in meine Arbeitswelt eintauchen.

Liest auch unbedingt ihren Beitrag zu dem Thema. 🙂

Zeitungsausträgerin: Mit irgendwas musste ich ja anfangen

Wer kennt sie nicht: Die Tätigkeiten, mit denen du deine ersten beruflichen Erfahrungen sammelst. Bei mir war das Zeitungen austragen. Einmal die Woche zog ich mit meinem Fahrrad, das vollgepackt mit Zeitungen war, durch zwei Nachbarschaften und füllte damit zahlreiche Briefkästen.

Die größte Herausforderung bestand darin, den Job bei jedem Wetter zu machen. Hitze, Gewitter oder Schneesturm: Während meiner Zeit als Zeitungsausträgerin habe ich alles erlebt. Zum Glück blieb mir das frühe Aufstehen erspart.

Mit der Tätigkeit hörte ich vor meiner Abi-Zeit auf, weil ich mich aufs Lernen konzentrieren musste. Und die Zeitinvestition war wichtig – ein besonderes Schulgenie war ich nie. 😀

 

HiWi-Internetdienste: Was hat Mathematik damit zu tun?

Wie ich die Qualitätssicherung als Hiwi von LMU-Websites in Erinnerung habe.

Ich war nie ein Genie in Mathe. Wen verwundert es, dass ich sehr irritiert reagierte, als sich mein damaliger Chef im Bewerbungsgespräch nach meinen Mathematikkenntnissen erkundigte.

Meine patzige Antwort führte auch dazu, dass ich die Stelle der studentischen Hilfskraft bekam und für eine seeeehr lange Zeit ausübte.

Mit dem Abschluss meines Studiums verließ ich dann auch diese Stelle. Aufgrund meines Timings wurde nichts aus der weiterführenden Anstellung. Rückblickend sage ich mittlerweile: gut so. Diesen Beitrag hätte es sonst nie gegeben.

Falls du wissen willst, was ich als HiWi so getrieben habe, dann wirf gerne einen Blick auf meinen Blogbeitrag “Hinter den Kulissen: Dein Einblick in mein Content-Managerin-Arbeitsleben”.

Fremdsprachenassistentin: Wie ich mein Reiseherz an Taiwan verlor

Auf diese Studentenstelle stieß ich mit sehr viel Glück. Um das Hauptstudium in Sinologie zu bestehen, war es fast schon Grundvoraussetzung, mindestens ein Semester in Asien zu verbringen. Nach tagelanger Google-Suche fand ich dann die Stelle der Fremdsprachenassistentin an der Fu-Jen-Universität in Taipeh – von dem katholischen Aspekt habe ich allerdings nie etwas gemerkt.

Meine Zeit dort war vor allem von viel Gestik und Mimik geprägt. Hier war ich das erste Mal unter (nur) fremdsprachigen Studenten unterwegs. Hinzu kam, dass ich in einem Chinesisch sprechenden Wohnheim abseits des Campus untergebracht war. Meine Lernkurve, was die chinesische Sprache anging, ging buchstäblich durch die Decke. Im gesamten Stadtbezirk gab es außer mir keine Ausländer:innen. 🙂

Besser hätte es nicht kommen können. Denn aufgrund der gemachten Erfahrungen stieg mein Selbstbewusstsein und ich lernte, mir selbst mehr zuzutrauen.

Online- und Content-Marketerin

Wer sich meinen Lebenslauf anschaut, stellt fest, dass ich für mehrere unterschiedliche Agenturen gearbeitet habe. Woran lag das? Einerseits konnte ich mich thematisch nie festlegen. Mich haben immer sehr viele Marketing-Disziplinen interessiert. Andererseits kam ich gefühlt nie richtig an. Ich war auf der Suche nach einem für mich passenden Arbeitgeber.

Auch heute bin ich der festen Meinung, dass ausprobieren – insbesondere in jungen Jahren – wichtig ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob du mehrere Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Jobs durchläufst.

In vielen Fällen brauchst du Zeit, bist du den passenden Arbeitgeber für dich gefunden hast. Die berühmten roten Fäden und lückenlosen Lebensläufe halte ich für einen Mythos. Finde das, was dir gefällt und du möglichst lange machen möchtest.

Lass dich von den bestehenden gesellschaftlichen Vorstellungen nicht unter Druck setzen. Es ist schließlich dein (Arbeits-)Leben oder, ich mag den Begriff mehr, deine Lebenskarriere. 😉

PR-Volontärin: Warum Marketing, wenn du auch PR machen kannst?

Veranstaltungen organisieren, Excel-Tabellen pflegen, viel putzen und aufräumen sowie sich mit Journalisten austauschen – insbesondere dann, wenn es die Vorgesetzten nicht mitbekamen. 😉 Der Austausch mit der “anderen Seite” machte mir tatsächlich am meisten Spaß. So lernte ich schnell, was wirklich gewünscht oder unerwünscht war. Einige der Kontakte existieren noch heute. Über die Geschichten der Journalisten-Kollegen zu früheren CeBIT-Eskapaden muss ich noch heute grinsen.

Als PR-Volontärin lernte ich viele praktische Tätigkeiten – die vielleicht wenig mit Public Relations an sich zu tun hatten. Doch diese To-dos haben mich eins gelehrt: Demut und Respekt vor den Aufgaben der Mitmenschen um mich herum.

Jeder Mensch und seine Funktion sind wichtig – ohne bestimmte Tätigkeiten würde unser tägliches Leben nicht funktionieren. Wir sollten diesen Menschen also den Respekt entgegenbringen, den sie verdienen. Etwas, das viele PRler und PRlerinnen leider allzu oft vergessen.

Content-Managerin: Funktioniert beruflich und freiberuflich einwandfrei

Vom Dokumentenschubser zum Content-Schubser mögen viele Marketer im Content-Marketing-Bereich denken. Doch ist die Rolle des Content Managements weitaus wichtiger. Wir können unter den richtigen Gegebenheiten Dreh- und Angelpunkt, strategische Schnittstelle, Impulsgeber, Sparringspartner und noch viel mehr sein.

Meine Tätigkeit als Content-Managerin ist viel cooler als "was mit Content" zu machen.

Am besten funktioniert diese Content-Manager-Arbeitsweise im Tandem mit Content Marketern, Content Strategen und Content Creatoren. Wenn alle an einem Strang ziehen – unabhängig davon, ob sie freiberuflich oder beruflich arbeiten – kann etwas Wirksames für das Unternehmen und dessen Zielgruppen entstehen.

Allzu oft hört das Content Marketing jedoch bei den Ideen und dem kleinen Kosmos des Unternehmens auf. An das, was die Bestandskunden und potenziellen Kunden wirklich benötigen, wird nicht gedacht. Egal, welche Content-Rolle du ausübst: Lass uns daran arbeiten, dass sich der Mehrwert öfter in Richtung Kund:in verschiebt.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich bei einigen Projekten als Content-Managerin mitwirken dürfen. Dabei hat mich vor allem ein Content-Projekt besonders berührt: Ein Content-Hub rund um das Thema Sterben. Von dem, was ich mitbekommen habe, hat sich dieser Hub mittlerweile weiterentwickelt: Der Fokus liegt jetzt auf allen Phasen des Lebens. Ein sehr schöner Gedanke. 🙂

Du siehst:

 

Sinnstiftende Content-Projekte mit einem wirklichen Mehrwert unterstütze ich am liebsten. Etwas Anderes wäre für mich nicht denkbar.

 

Deshalb mache ich meinen Job echt gerne und unterstütze nebenberuflich derzeit (Stand Okt. 2022) Maren Martschenko und Team beim Magnetprodukt Club. 🙂

Was ich sonst noch so mache? Das habe ich in den zuvor genannten Blogbeitrag und in der 104. Ausgabe “Berufung Content” des UPLOAD Magazins erklärt.

Meine Learnings: Was habe ich aus meinen Tätigkeiten gelernt?

Aus den gesammelten Erfahrungen im Kommunikations- und Marketingbereich lassen sich wahrscheinlich weitaus mehr Learnings und Lebensweisheiten ableiten. Davon hast du sicherlich schon viele sinnvolle und langweilige Versionen gelesen. 😉

Daher halte ich mich an dieser Stelle kurz und nenne dir meine Favoriten, auf die ich immer wieder zurückgreife – insbesondere bei leidenschaftlichen Triaden zum Thema Berufswahl und Klischees, die dir die Gesellschaft vorlebt und du auf keinen Fall erfüllen musst:

 

  • Probiere dich aus. Werkstudententätigkeiten, Praktika, Traineeprogramme oder unterschiedliche Anstellungen – es spielt keine Rolle, auf welcher Ebene der Karriere du dich ausprobierst. Suche solange nach einer Tätigkeit, die dich finanzieren kann, die dich erfüllt und/oder deine Leidenschaften finanziell unterstützen kann.
  • Höre auf dein Bauchgefühl. Auf diese Weise steigerst du die Wahrscheinlichkeit, die richtige Wahl zu treffen und weniger zu bereuen. Aus eigener beruflicher Erfahrung: An das “Hätte ich doch nur, wenn…” musste ich an der einen oder anderen Stelle in meinem Leben bereits denken. Tu das nicht!
  • Sag Ja, bevor du nein sagst. Denn dir entgehen vielleicht berufliche Erfahrungen, wenn du ständig zu vorsichtig bist. 😉 Passt auch gut zum vorherigen Tipp. Frauen scheinen dieses Problem öfter zu haben als Männer. Dazu empfehle ich auch das Buch “Year of Yes” von Shonda Rhimes. Oder wirf einen Blick auf ihren TED-Talk. Was passiert, wenn du plötzlich zu (fast) allem ja sagst? 😉
  • Mache Fehler und lerne daraus. Woraus sollst du denn auch sonst lernen? Aus Dingen, die du richtig machst, kannst du nicht sehr viel lernen. Aus dem Scheitern und Fehler machen umso mehr.
  • Viele Standbeine? Ja, klar. Wenn du viele unterschiedliche Standbeine hast, wird dir nicht langweilig, du kannst unterschiedlichen Leidenschaften nachgehen und du hast viele verschiedene Einnahmequellen. Letzteres ist sehr nützlich, wenn es mit einem Standbein mal nicht so gut läuft. Aus diesem Grund habe ich mich für einen Bauchladen entschieden: Content Management, Text & Sketchnotes/Visual Content. Der Vorteil: Alle drei Tätigkeiten können wunderbar miteinander kombiniert werden.
  • Sei kreativ mit Passion Projects. Neben all der Arbeit braucht jeder Mensch auch eine oder mehrere Möglichkeiten, um sich auszudrücken. So sind beispielsweise meine Passion Projects “Kaffee, Kater & Mann” sowie “Steffi’s Sketchnote Space” entstanden – die ich mal wieder dringend entstauben muss. Mit diesen Projekten musst du nicht notwendigerweise Geld verdienen. Es geht vielmehr um das aktive Umsetzen eines Hobbys, das dir lieb ist. Mehr dazu entdeckst du auch bei Heul-Nicht-Mach-Doch.
  • Lass dir auch mal helfen. Dieses Learning teile ich oft und gerne – wenn du Instagram bist, wird es dir wahrscheinlich aus dem Hals hängen. 😉 Doch es ist so wichtig zu wissen, dass du nicht alles wissen musst. Es gibt viele nette Menschen im WWW und darüber hinaus, die dir bei der Umsetzung deiner Träume, Ideen und Leidenschaften helfen können. Und fragen kostet in der Regel nichts.
All die gesammelten Erfahrungen im Kommunikations- und Marketingbereich ermöglichen wahrscheinlich weitaus mehr Learnings und Lebensweisheiten. Davon hast du sicherlich schon viele sinnvolle und langweilige Versionen gelesen.