Hinter dem zweiundzwanzigsten Türchen verbirgt sich Christian Müller. Er erklärt dir, warum er sich neben Kreativität auch eine Rückbesinnung auf die Basics wünscht.

 

Über den heutigen Inputgeber

 
Christian Müller

Christian Müller

sozial-pr

Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

 

Über Kreativität im sozialen Bereich und in der Selbstständigkeit

Fragen, die Christian in seinem Audio-Format beantwortet:

  • Spielt Kreativität in deinem Job eine Rolle?
  • Hast du 2 Tipps oder Methoden, um deine Kreativität anzuregen?
  • Wie nimmst du Kreativität derzeit in deiner Branche wahr?
  • Würdest du dir mehr Kreativität wünschen?
Transkription des Audios

(00:00)
Hallo Stephanie, hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Christian hier. Iich freue mich, dass ich auch dieses Jahr beim Adventskalender dabei sein darf. Die drei Fragen, die Steffi geschickt hat, finde ich spannend. Ich fange mit der ersten an. Spielt Kreativität in deinen Job eine Rolle? Dazu ganz kurzer Hintergrund: Ich bin ursprünglich Sozialpädagoge, also Sozialarbeiter. Heute aber Kommunikations- und Digitalisierung-Begleiter mit einem kleinen Team und natürlich spielt Kreativität eine sehr große Rolle.

(00:37)
Aber nicht nur, wenn es um Inhalte, Content und Public Relations, Planung und Co. geht, Kreativität ist auch wichtig, wenn es darum geht, wie wir Workshops gestalten, wie wir Kommunikation zwischen Menschen gestalten, wie wir Inhalte so aufbereiten, dass sie auch wirklich verstanden werden und Menschen erreichen. Es geht also nicht nur um Content Produktion, sondern auch um Strategien, um Methoden und Ähnliches. Und das bringt mich dann auch schon zur zweiten Frage: Hast du zwei Tipps oder Methoden, um deine Kreativität anzuregen?

(01:11)
Ja, tatsächlich sind es sogar drei Methoden. Das eine ist tatsächlich eine Methode, die nennt sich die „Morgen Seiten„. Das kennen viele Kreative und Schreiberlinge wahrscheinlich schon. Es geht darum, morgens drei Seiten von Hand zu schreiben – komplett frei. Eine schöne Methode, um alles, was im Kopf ist, aufs Papier zu bringen und den Tag mit einem leeren Kopf zu starten.

(01:42)
Das ist zwar an sich keine Kreativitätsmethode, weil es nicht das Ziel hat, dich kreativer zu machen. Ich merke aber, wenn ich das regelmäßig mache, bin ich viel kreativer, viel offener, viel ausgeglichener und auch viel produktiver. Die zweite Methode ist bekannt und vielleicht langweilig. Aber es ist tatsächlich Meditation. Meditation kann heißen: Ich sitze und atme. Das kann für mich auch heißen, Ich gehe draußen an der frischen Luft spazieren.

(02:17)
Also Meditation im Sinne von runterkommen, Kopf abschalten, sich auf den Augenblick konzentrieren. Das klingt jetzt vielleicht esoterisch, als es gemeint ist. Es geht darum, Präsenz zu zeigen und präsent zu sein. Und die dritte Möglichkeit ist Lesen. Und zwar vor allem viel lesen, was nichts mit meinen Themen zu tun hat. Meine Kernthemen wären so was wie Digitaler Wandel, Social Media und Co – auch Soziale Arbeit. Ich lese aber auch gerne Sachen zum Thema Gesundheit, Big Data, Datenverarbeitung, aber auch zu wissenschaftlichen Prinzipien.

(02:53)
Auch Biografien, fiktionale, gut erzählte Geschichten. All das hilft mir, Ideen zu sammeln. Ich sehe das immer als Futter, als Treibstoff und als Bausteine für meine eigene Kreativität. Ohne dieses Material kann ich nicht kreativ sein. Ich bin der festen Überzeugung, dass fast niemand komplett originelle Ideen hat, sondern wir ganz viel Input brauchen, um den dann wiederum kreativ verarbeiten und daraus neue Ideen entwickeln zu können. Und lesen hilft mir halt vor allem wirklich breit lesen.

(03:26)
Ganz bewusst auch Themen, die nicht mit meiner Arbeit zu tun haben. Zur dritten Frage: Wie nimmst du Kreativität derzeit in deiner Branche wahr? Da würde ich gerne zwei Branchen differenzieren. Das eine ist die Kommunikationsbranche. Das andere ist eher soziale Arbeit und digitale Soziale Arbeit. Das ist keine Branche – aber das ist der Bereich. In der Kommunikation gibt es natürlich immer wieder sehr kreative Kampagnen. Absolut. Ich persönlich habe aber in letzter Zeit ehrlich gesagt schon ein paar Jahre eher das Gefühl, dass es in manchen Fällen darum geht, kreativ um der Kreativität willen selbst zu sein.

(04:04)
Also sprich, man macht etwas, was irgendwie kreativ ist. Fragt sich dabei aber nicht unbedingt, ob das so sinnvoll ist und wirksam und auch das, was man möchte. Und vor diesem Hintergrund muss ich ehrlich sagen: Ja, Kreativität ist toll und es gibt tolle Beispiele für Kreativität. Nicht falsch verstehen, aber ich würde mir in vielen Fällen eher eine Rückbesinnung auf die Basics, auf die Grundlagen wünschen. Und dann habe ich auch kein Problem damit, wenn ich eine Kampagne handwerklich gut gemacht und nicht übertrieben kreativ ist.

(04:37)
Der andere Bereich Soziale Arbeit und digitale Soziale Arbeit: Hier erlebe ich in der Praxis sehr viel Kreativität, Wie gestalte ich Angebote, um Menschen zu erreichen, Menschen zu helfen, Klientinnen, Kundinnen, Gäste und Engagierte. Da erlebe ich ganz viele Arbeitende, die sich unheimlich viel Gedanken machen und viel Energie, auch kreative Energie investieren, neue Angebote zu schaffen.

(05:08)
Betrachten wir die Träger und Einrichtungen, muss ich ehrlich sagen: Hier wünsche ch mir mehr Mut zur Kreativität und mehr Mut zu neuen Wegen. Da fehlt es mir tatsächlich an Kreativität. Und die letzte Frage: Würdest du dir mehr Kreativität wünschen? Wenn ja oder nein? Warum? Ich habe es gerade gesagt: Für die Träger ja, für mich selber auch. Einfach deshalb, weil ich mich immer wieder dabei erwische, dass ich auch in meine eingefahrenen Arbeitsweisen rutsche und immer wieder mir die gleichen Gedanken mache und in den gleichen Denkmustern bleibe.

(05:44)
Also nicht rauskomme aus meinen eigenen Denkmustern und deswegen nicht immer so kreativ bin, wie ich es gerne wäre. Ich würde mich auch freuen, wenn da Feedback kommt,. Aber wenn ihr Tipps habt, wie man da öfter mal ausbrechen kann, immer her damit.

(06:08)
Ich hoffe, da war irgendwas Spannendes für euch dabei. Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit, kreative und vor allem auch entspannte Tage. Denn eins habe ich gelernt: Ohne Ruhe, ohne Energie tanken, ohne Akku aufladen ist Kreativität relativ unmöglich. Schöne Zeit Euch.