Hinter dem fünften Türchen verbirgt sich Irene Michl. Sie erzählt dir etwas über ihre digitale Arbeitsweise und Fokus.

 

Über die heutige Inputgeberin

 
Irene Michl

Irene Michl

Content Strategin und Lehrende aus Leidenschaft

Irene Michl ist Content Strategin und Lehrende aus Leidenschaft. Mit Humor stärkt und bestärkt sie Content Verantwortliche in ihrem Tun.

Die Bestseller-Autorin von „Think Content!“ lebt in der Nähe von Wien und verbringt ihre Zeit gerne genüsslich mit backen.

 

Vernetze dich mit Irene Michl via:

Vielleicht interessierst du dich auch für

 

Über den Rauswurf aus dem Normalen

Wie hat sich deine Arbeitsweise in diesem Jahr verändert?

Seit Beginn meiner Selbständigkeit vor 6 Jahren sitze ich im Homeoffice. Damit hat sich bei mir in der Arbeitsweise nicht so viel geändert. Was sich geändert hat, ist mein Umfeld.

Ich genieße es, dass ich Besprechungen jetzt online abhalten kann. Damit spare ich viel Zeit: Keine Fahrtzeit zum Termin, statt Treffen in Kaffeehäusern und dem zeitintensiven Tanz um Bestellung und wer zahlt, startet man online schnell ins Gespräch. Die Terminkoordination habe ich ebenfalls elektronisch ausgelagert. Meine digitalen Gegenüber können sich einfach in meinen Kalender eintragen.

Die gestiegene Offenheit für digitale Tools hat mir auch die Entscheidung leicht gemacht, Webinare anzubieten. Das kommt dann ab 2021.

Und selbst als Lehrende war ich schon in einem Online-Master-Studiengang engagiert, somit ist mir der Umstieg bei den anderen Studiengängen auch leicht gefallen.

Was ich neu gelernt habe, ist der Umgang mit Online Workshops. Statt mit Kunden (Halb)Tages-Workshops auszumachen, biete ich online zukünftig zB 4 mal eine Stunde an, mit Arbeitsaufträgen dazwischen. Viel besser für die Umsetzung in die Praxis, als kurze Übungen in einem Workshop. Dazu habe ich auch mein neues Lieblingstool kennen gelernt: Miro.

 

Hast du spürbare Veränderungen in deiner Branche gesehen – gute oder schlechte?

Die Hochschul-Lehre hat es massiv getroffen, da habe ich einige Kolleginnen und Kollegen kämpfen sehen, mit den digitalen Tools ihre Lehrinhalte zu vermitteln. Es erfordert auch didaktisch eine Umstellung, da es online für beide Seiten anstrengender ist, die Aufmerksamkeit zu halten.

In der Beratung/Content-Branche hätte ich in meinem Umfeld wenige Veränderungen gesehen. Eher kundenseitig, dass sich Arbeitsabläufe und eben die Offenheit für digitale Tools verändert haben.

 

Wie hast du dieses Jahr – trotz des Chaos – Inspiration, Kreativität und/oder Produktivität –wieder– finden können?

Bei mir hat dieser „Rauswurf aus dem Normalen“ einiges bewegt. Eingefahrene Denkweisen und Verhaltensmuster habe ich überdacht. Von vielem habe ich mich getrennt, weil mir bewusst geworden ist, dass ich es nicht brauche. Ich habe stärker nach meinen persönlichen und unternehmerischen Fokus gesucht. Und auch gefunden. Ich habe meinen Tagesablauf inzwischen stark verändert.

Ich habe viel Platz gemacht für Podcast hören, lesen und andere Inspirationsquellen. Dafür meinen Fernsehkonsum (ja, ich bin noch Generation lineares Fernsehen :D) drastisch reduziert. Ich möchte stärker die Dinge rauspicken, die mir Spaß machen, und mich von den anderen Dingen verabschieden. Und im ersten Lockdown habe ich das Spazierengehen entdeckt. Ich höre Podcasts, Hörbücher oder lasse mein Hirn leerlaufen. Die Bewegung bringt mich wieder in mehreren Aspekten voran.

Ich bin froh, dass wir schon vor einiger Zeit mit dem virtuellen CoWorken begonnen haben. So habe ich das Social Distancing nie als schlimm empfunden, weil unsere wöchentlichen Treffen weiterhin stattgefunden haben. Business as usual.