Hinter dem elften Türchen verbirgt sich Anna Hübner. Sie erklärt dir, warum umdenken und Kreativität wichtiger sind als das Verfallen in eine Schockstarre.
Über die heutige Inputgeberin
Anna Hübner
Beraterin „social unterwegs“
Ich bin Anna Hübner und als Beraterin „social unterwegs“. Über mein Reiseblog Anna immer unterwegs kam die Positionierung zustande hauptsächlich Tourismusunternehmen, Gastronomiebetriebe, Hotels und Kultureinrichtungen hinsichtlich Social Media, Influencer Relations und Community Management zu beraten. Angefangen habe ich als Online-Marketing-Managerin in verschiedenen Firmen und Agenturen.
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Website/Blog
Über Umdenken statt Schockstarre
Wie hat sich deine Arbeitsweise in diesem Jahr verändert?
Ich achte noch stärker auf meine produktiven Zeiten und lege Termine dann eher in den Nachmittag. Entsprechend ist auch mein Plan mein Kind in meiner produktiven Zeit – dem Vormittag – in Betreuung zu geben. Allerdings weiß ich, dass es bei einem Kind einfach auch Flexibilität braucht. Deswegen bin ich sehr auf 2021 gespannt. 🙂
Im letzten Jahr habe ich bereits angefangen mich und meine Arbeit mit Trello zu strukturieren. Dies hat sich dieses Jahr verfestigt. Mittlerweile geht es nicht mehr ohne. Nur bei der privaten Planung ist das Tool (noch) nicht im Einsatz.
Hast du spürbare Veränderungen in deiner Branche gesehen – gute oder schlechte?
Naja, durch Corona geht es den Branchen, in denen ich tätig bin natürlich gar nicht gut. Destinationen stoppen ihre Kampagnen. Einige verfallen in Schockstarre, andere denken schnell um und planen ihre Kampagne rund um den Virus neu, zum Teil sehr erfolgreich. Die Bahn ist da ein Beispiel. Aber auch die Urlaubspiraten werden kreativ. Um nicht weiter Reisen ins Ausland zu promoten, werden Destinationen im Ausland mit deutschen Orten verglichen. Nach dem Motto „Warum auf die Malediven, wenn man auch nach Bayern reisen kann?“
Restaurants und Hotels kommunizieren vermehrt über Social Media, informieren Ihre Gäste über neue Abholzeiten und wie sich das Angebot durch Covid-19 verändert hat. In diesen Fällen hoffe ich einfach auch ganz stark, dass sie damit nicht aufhören, wenn die Zeiten wieder besser werden.
Auch Kultureinrichtungen mussten umdenken. Das WeltenMuseum (Landesmuseum Hannover) nimmt die Gäste schon lange erfolgreich über das Social Web mit. Im Frühjahr und auch jetzt wieder gibt das Team über „WWWeltenMuseum“ Einblicke in die Ausstellung. Wer dem WeltenMuseum auf Instagram oder Facebook folgt, merkt schnell, dass das kreative Team seit diesem Jahr stark auf Videoinhalte setzt.
Wie hast du dieses Jahr – trotz des Chaos – Inspiration, Kreativität und/oder Produktivität –wieder– finden können?
Ich habe dieses Jahr einige spannende Interviews mit Unternehmer*innen und Social Media Verantwortlichen aus der Hotel- und Gastronomiebranche geführt. Man ist entzürnt über viele Maßnahmen, gerade die Schließungen setzen der Branche extrem zu. Aber durch die Bank bleibt man positiv, lässt den Kopf nicht hängen und überlegt sich Möglichkeiten das Business aufrecht zu erhalten.
Da werden in Windeseile Online Shops veröffentlicht, Anträge zum Verkauf auf dem Wochenmarkt bewilligt oder Kochboxen kreiert und persönlich vorbeigebracht. Dieses Verhalten inspiriert mich ungemein. Viele Unternehmer*innen sind jung, haben gerade eine Familie gegründet und schaffen es trotzdem durch diese Zeit. Für mich sind diese Frauen und Männer große Vorbilder!