So nutzen KMU und Solopreneur*innen gezielt Visual Content im B2B für Vertrauen und Kompetenz, im B2C für Emotionen und Nähe mit Tipps und Praxiswissen.
Starke Bilder und Videos entscheiden oft darüber, ob dein Unternehmen online wahrgenommen wird oder nicht. Doch was im B2C begeistert, wirkt in der B2B-Kommunikation oft unpassend.
Warum das so ist?
Weil visuelle Inhalte für Unternehmen nicht nur „gut aussehen“, sondern gezielt Botschaften transportieren sollen: Im B2C begeisterst du deine Zielgruppe emotional, im B2B überzeugst du durch Glaubwürdigkeit und Kompetenz.
Wie du diese Unterschiede optimal für dich nutzt und visuell genau den richtigen Ton triffst, erfährst du in diesem Artikel.
Das Wichtigste für dich zusammengefasst
1. B2B und B2C verfolgen unterschiedliche Ziele
Im B2B geht es darum, mit sachlichen Bildern Vertrauen und Kompetenz zu vermitteln. Im B2C hingegen stehen Emotionen, Inspiration und Unterhaltung im Vordergrund.
2. Formatwahl entscheidet über Wirkung
Infografiken, Tutorials und Case Studies eignen sich besonders gut für die B2B-Kommunikation. Im B2C überzeugen vor allem kurze Videos, Storytelling und Inhalte von Nutzer*innen.
3. Klarheit und Persönlichkeit schlagen Perfektion
Visuelle Inhalte wirken am besten, wenn sie leicht verständlich sind und echte Einblicke geben. Unperfekte, aber authentische Inhalte schaffen oft mehr Nähe als auf Hochglanz polierte Designs.
4. Plattform und Tonalität gezielt anpassen
B2B-Content entfaltet seine Stärke auf Plattformen wie LinkedIn oder YouTube mit professioneller Tonalität. Für B2C funktionieren emotionale und kreative Inhalte besser auf Instagram, TikTok und Co.
5. Ziele und Tools machen den Unterschied
Jedes Visual sollte ein klares Ziel verfolgen – sei es zu informieren, zu begeistern oder Vertrauen aufzubauen. Mit Tools wie Canva oder Adobe Express lassen sich auch ohne großes Budget professionelle Inhalte erstellen.
Visual Content: Besonderheiten im B2B und B2C
Nicht jeder visuelle Inhalt funktioniert in jedem Kontext gleich gut. Zwischen B2B und B2C gibt es entscheidende Unterschiede, die du kennen solltest, um deine Botschaften optimal zu transportieren.
Visuelle Inhalte im B2B-Bereich: Vertrauen schaffen durch sachliche Visualisierung
Im B2B-Bereich stehen Glaubwürdigkeit und Professionalität klar im Vordergrund. Im Gegensatz zum B2C-Bereich werden Kaufentscheidungen selten spontan oder rein emotional getroffen. Vielmehr sind sie meist das Ergebnis eines längeren Entscheidungsprozesses, an dem mehrere Personen beteiligt sind.
Visuelle Inhalte sollten daher vor allem eines leisten: Vertrauen schaffen und Mehrwert bieten.
Formate wie Infografiken, Erklärvideos, Webinare oder kurze visuelle Zusammenfassungen von Fallstudien eignen sich besonders gut, um komplexe Sachverhalte anschaulich zu vermitteln. Diese Art von „Educational Content“ wird im B2B-Marketing immer noch unterschätzt, ist aber ein enormer Hebel, um dich vom Wettbewerb zu differenzieren. Auch wenn es immer noch üblich ist, vor allem auf Text zu setzen: Gerade auf Plattformen wie LinkedIn oder YouTube können visuelle Inhalte die Reichweite deiner Inhalte deutlich erhöhen.
Wichtig ist, dass du die Inhalte nicht nur klassisch gestaltest, sondern gezielt Persönlichkeit und Einblicke zulässt – zum Beispiel durch Interviews oder persönliche Videoformate.
Visuelles im B2C-Bereich: Emotionale Bindung durch inspirierende Visuals
Ganz anders sieht es im B2C-Bereich aus: Hier entscheidet nicht nur der Kopf, sondern vor allem der Bauch. Menschen kaufen Produkte oder Dienstleistungen, weil sie emotional angesprochen werden. Deshalb sollten deine visuellen Inhalte inspirieren, unterhalten oder zum Nachdenken anregen – eben Inhalte, die Emotionen wecken.
Bilder, Videos und vor allem kurze, kreative Clips auf Instagram, TikTok oder Pinterest funktionieren besonders gut, um Markenpersönlichkeit und Lifestyle zu vermitteln. Influencer, Sportler oder prominente Gesichter können dir helfen, eine Bindung zum Produkt aufzubauen.
Es ist kein Zufall, dass visuelle Inhalte in sozialen Netzwerken eine höhere Aufmerksamkeit erzielen, denn Emotionen und Persönlichkeit überzeugen schneller als reine Fakten.
B2B vs. B2C: Unterschiede auf einen Blick
Merkmal |
B2B – rational & vertrauensbildend |
B2C – emotional & inspirierend |
Zielsetzung | informieren, überzeugen, Vertrauen schaffen | emotionalisieren, begeistern, unterhalten |
Entscheidungsweg | lang, rational, meist mehrere Personen involviert | kurz, emotional, spontan, oft Einzelpersonen |
Beliebte Formate | Infografiken, Case Studies, Webinare, Erklärvideos | Kurzvideos, Bilder, Memes, Story-Formate |
Themenfokus | Lösungen, Nutzen, Fachwissen, Mehrwert | Lebensgefühl, Markenimage, Unterhaltung, Inspiration |
Geeignete Kanäle | LinkedIn, YouTube, Unternehmensblogs | Instagram, TikTok, Pinterest, YouTube, Facebook |
Ansprache & Tonalität | sachlich, authentisch, kompetent | persönlich, emotional, inspirierend, humorvoll |
Visual Content in der B2B-Kommunikation: Persönlichkeit trifft auf Professionalität
In meiner täglichen Arbeit stelle ich immer wieder fest, dass visueller Content im B2B oft unterschätzt wird. Denn viele Unternehmen setzen immer noch hauptsächlich auf Texte, obwohl gerade Bilder, Infografiken und Videos die Chance bieten, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Doch welche Formate eignen sich besonders gut, um deine Kompetenz sichtbar zu machen und gleichzeitig Persönlichkeit zu zeigen?
Infografiken und Diagramme: Komplexes einfach darstellen
Infografiken und Diagramme sind gerade im B2B so wirkungsvoll, weil sie komplexe Sachverhalte verständlich und visuell ansprechend aufbereiten. So vermittelst du nicht nur Fachwissen, sondern erhöhst gleichzeitig die Glaubwürdigkeit deiner Marke.
Wichtig dabei: Achte darauf, nicht nur Fakten darzustellen, sondern durch Farben, Formen und Bildsprache dein Branding und deine Persönlichkeit sichtbar zu machen.
Erklärvideos und Tutorials: Wissen vermitteln und Vertrauen aufbauen
Videos gehören mittlerweile auch im B2B zu den wichtigsten Content-Formaten, denn sie ermöglichen es, komplexe Informationen verständlich und persönlich darzustellen. Insbesondere Erklärvideos oder Tutorials helfen deiner Zielgruppe dabei, den Mehrwert deiner Lösungen direkt zu erfassen.
Das schafft Vertrauen und erhöht die Chance, dass aus Interessent*innen Kund*innen werden. Gerade als Solopreneur*in oder kleines Unternehmen solltest du in deinen Videos gezielt Persönlichkeit zeigen, denn die wirkt stärker als reine Professionalität.
Praxisnahe Einblicke: Nähe schaffen durch Transparenz
Einblicke in Arbeits- oder Produktionsprozesse, Behind-the-Scenes-Videos und visuelle Zusammenfassungen von Case Studies sind besonders effektiv, um potenziellen Kund*innen praxisnah zu zeigen, was du kannst.
Indem du Transparenz schaffst und echte Einblicke gewährst, baust du eine Nähe auf, die im B2B oft unterschätzt wird. Denn deine Kund*innen wollen nicht nur Lösungen, sie wollen verstehen, wie du arbeitest und ob du zu ihnen passt.
Tipp: Wie erstellst du eine überzeugende Infografik für LinkedIn?
Schritt 1: Ziel & Kernbotschaft festlegen
Frage dich zunächst: Was genau möchtest du mit der Infografik erreichen? Formuliere eine zentrale Kernbotschaft, die in maximal einem Satz klar wird.
Schritt 2: Inhalte strukturiert aufbereiten
Sammle relevante Fakten, Zahlen oder Zitate. Reduziere die Inhalte auf 3 bis maximal 5 Kernpunkte – weniger ist mehr!
Schritt 3: Layout und visuelle Hierarchie beachten
Platziere die wichtigsten Informationen prominent (oben und in der Mitte). Nutze klare Abstände und visuelle Elemente (Linien, Pfeile, Icons), um den Leser gezielt durch die Infografik zu führen.
Schritt 4: Farben & Schriften bewusst einsetzen
Beschränke dich auf maximal 2-3 Farben, die zu deinem Branding passen. Verwende maximal zwei gut lesbare Schriftarten – eine für Überschriften und eine für den Fließtext.
Schritt 5: Mobile Lesbarkeit optimieren
Prüfe, ob deine Infografik auch auf dem Smartphone gut lesbar ist (Schriften sollten nicht kleiner als 16pt sein). Verwende Hochformate (z.B. 1080 x 1350 px), da diese auf LinkedIn optimal dargestellt werden.
Schritt 6: Eindeutiges Branding klar, aber unaufdringlich
Platziere dein Logo klein und unauffällig am Rand. Erwähne kurz deine Website oder deinen Namen als Autor*in.
Visuelle Inhalte in der B2C-Kommunikation: Emotionen als Schlüssel zum Kund*innen
Im B2C-Bereich ist es anders als im B2B-Bereich: Hier entscheidet nicht die rationale Ebene, sondern das Bauchgefühl. Als Selbstständige*r oder kleines Unternehmen hast du die große Chance, mit visuellem Content genau die Emotionen anzusprechen, die Kund*innen begeistern, inspirieren und letztlich zum Kauf bewegen.
Dabei geht es weniger um Perfektion als vielmehr darum, deine Markenpersönlichkeit kreativ und glaubwürdig zu transportieren.
Emotionale Bilder und Storytelling: Die Marke erlebbar machen
Ein Bild sagt nicht nur mehr als tausend Worte – im B2C-Marketing kann es sogar entscheidend sein. Mit emotionalen Bildern, die einen eindeutigen Produktnutzen oder einen attraktiven Lifestyle vermitteln, schaffst du eine direkte Verbindung zu deiner Zielgruppe.
Die Magie entsteht durch gezieltes Storytelling: Erzähle visuelle Geschichten, die deinen Kund*innen das Gefühl geben, dass dein Produkt oder deine Dienstleistung genau in ihr Leben passt.
Wichtig dabei: Bleibe dir und deiner Marke treu und gib dich nahbar, denn zu gestellte oder werbliche Bilder wirken schnell abschreckend.
Kurze Videos: Aufmerksamkeit auf Knopfdruck
Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok leben von kurzen, dynamischen Videos, die in SeKund*innenschnelle Aufmerksamkeit erregen. Reels, Stories oder TikToks eignen sich hervorragend, um Persönlichkeit, Kreativität und Humor zu zeigen.
Gerade kurze Clips (zwischen 10 und 30 SeKund*innen) funktionieren so gut, weil sie schnell konsumiert werden können und sofort eine emotionale Reaktion auslösen.
Mein Tipp: Experimentiere ruhig mit verschiedenen Formaten – zeige dich selbst, erzähle kleine Alltagsgeschichten rund um dein Produkt oder nutze gezielt Trends, um gesehen zu werden.
User Generated Content und Social Proof: Vertrauen schaffen
Im B2C zählt nichts so sehr wie die Empfehlung anderer Kund*innen. Visuelle Inhalte, die sich selbst erstellen (User Generated Content), wirken oft glaubwürdiger als jede Werbeanzeige. Kund*innenbewertungen in Form von Videos, Unboxings oder authentische Bilder von Menschen, die dein Produkt tatsächlich nutzen, sind von unschätzbarem Wert.
Mein Tipp: Ermutige deine Kund*innen gezielt, ihre Erfahrungen visuell zu teilen und zeige diese Inhalte auf deinem eigenen Profil – so erhöhst du deine Glaubwürdigkeit und schaffst echtes Vertrauen in deine Marke.
Tipp: Wie du deine Produkte oder Dienstleistungen auf Instagram kreativ und authentisch in Szene setzt
Tipp 1: Nutze Storytelling für deine Beiträge
Überlege dir kleine Geschichten rund um dein Produkt: Welches Bedürfnis erfüllt es, welchen Alltag erleichtert es, welche Emotionen löst es aus? Visualisiere diese Geschichten in Bildern oder kurzen Videos, um deine Zielgruppe emotional anzusprechen.
Tipp 2: Zeig dein Produkt in Aktion
Lasse potenzielle Kund*innen sehen, wie dein Produkt tatsächlich genutzt wird – nicht gestellt, sondern authentisch im Alltag. Verwende dazu auch einfache Smartphone-Fotos oder kurze, unperfekte Videos. Nähe wirkt mehr als Perfektion!
Tipp 3: Arbeite gezielt mit Kund*innenfeedback
Teile echtes Kund*innenfeedback visuell: Zitate als Grafiken oder Bewertungen als Videos sind sehr wirkungsvoll. Veröffentliche Bilder, die deine Kund*innen gepostet haben (mit Erlaubnis!) in deiner Story oder deinem Feed.
Tipp 4: Experimentiere mit Video-Formaten
Erstelle kurze Reels (15-30 SeKund*innen), die dein Produkt humorvoll, überraschend oder einfach kreativ präsentieren. Nutze aktuelle Trends, Sounds oder Challenges, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Tipp 5: Persönlichkeit zeigen
Traue dich, selbst sichtbar zu werden. Menschen kaufen gerne bei Menschen, die sie sympathisch finden. Zeige dein Gesicht, erzähle kleine Geschichten aus deinem Unternehmer*innenalltag und lass so eine Verbindung entstehen.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf einen Blick: Welche visuellen Inhalte eignen sich für B2B und B2C?
Oft werde ich gefragt:
„Steffi, kann ich nicht einfach dieselben Inhalte für B2B und B2C verwenden?“
Meine Antwort lautet dann meistens:
„Jein.“
Denn auch wenn visuelle Inhalte grundsätzlich in beiden Kontexten funktionieren, entscheidet die Zielsetzung darüber, welche Formate wo am besten funktionieren.
Um dir das zu verdeutlichen, habe ich die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede einmal übersichtlich zusammengefasst.
Welche visuellen Inhalte passen zu B2B oder B2C?
Inhaltstyp |
B2B – besonders wirksam für … |
B2C – besonders wirksam für … |
Plattformübergreifend nutzbar? |
Audiogramm |
Expertenzitate, Podcast-Auszüge, kurze Wissensvermittlung |
Teaser zu emotionalen Podcast-Folgen, persönliche Statements |
Ja – Funktioniert gut für beide Zielgruppen, Tonalität entscheidend |
Comics |
Humorvolle Darstellung komplexer Sachverhalte, Unternehmenskultur |
Unterhaltung, Emotionalisierung, virale Inhalte |
Jein – B2B mit Vorsicht und bewusstem Einsatz, in B2C meist sehr gut |
Datenvisualisierung |
Studienergebnisse, Statistiken, Branchen-Insights, Expertenstatus |
Produktvorteile, Social Proof, vergleichende Produktinformationen |
Ja – B2B klarer Fokus, im B2C kürzer und emotionaler gestalten |
Fotografie |
Employer Branding, persönliche Einblicke, professionelle Portraits |
Lifestyle, Produktinszenierung, Emotionen, Identifikation |
Ja – Funktioniert in beiden Bereichen hervorragend, aber mit jeweils anderer Ausrichtung |
GIF |
Humorvolle Akzente, Employer Branding, interne Kommunikation |
Unterhaltung, Emotionalisierung, Community-Building |
Jein – B2B nur punktuell und bewusst, in B2C sehr erfolgreich |
Infografik |
Fachwissen, komplexe Prozesse, Branchenthemen, Thought Leadership |
Produktnutzen, schnelle Informationsvermittlung |
Ja – Funktioniert in beiden Bereichen gut, aber Tonalität anpassen |
Illustration |
Branding, komplexe Themen visuell vereinfachen, Erklärgrafiken |
Emotionalisierung, Markenpersönlichkeit, kreative Produktpräsentation |
Ja – Für beide geeignet, in B2B seriöser, in B2C emotionaler und verspielter |
Karussell-Post |
Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Wissen, tiefergehende Inhalte |
Produktvorstellung, Tipps & Tricks, visuelles Storytelling |
Ja – Überzeugend für beide Zielgruppen, unterschiedliche Tonalität notwendig |
Memes |
Nur gelegentlich und bewusst eingesetzt (Employer Branding, Humor zeigen) |
Virale Inhalte, Unterhaltung, Community-Aufbau, Markenbindung |
Jein – B2B nur sehr gezielt, B2C äußerst wirksam |
Sketchnote |
Konferenz-Zusammenfassungen, Webinar-Inhalte, Expertenwissen |
Emotionalisierte Produktstorys, einfache Wissensvermittlung |
Ja – Optimal, um Wissen visuell und kreativ in beiden Bereichen zu vermitteln |
Shareables / Sharepics |
Zitate von Branchenexperten, kompakte Fachinformationen |
Produktvorteile, emotionale Zitate, Inspiration, Viralität |
Ja – In beiden Kontexten hoch wirksam, Tonalität entscheidend |
Video |
Case Studies, Erklärvideos, Interviews, Produkt- & Unternehmensvorstellungen |
Unterhaltung, Storytelling, emotionale Produktpräsentation, Lifestyle |
Ja – Video ist plattformübergreifend stark, in B2B sachlicher, in B2C emotionaler gestalten |
Warum funktionieren manche (visuelle) Inhalte überall und andere nicht?
Natürlich gibt es Formate, die sowohl im B2B als auch im B2C sehr gut funktionieren. Dazu gehören kurze Videos, die in beiden Kontexten hohe Aufmerksamkeit erzeugen, oder Infografiken, die auf beiden Seiten helfen, Informationen schnell und verständlich zu vermitteln.
Entscheidend ist jedoch der Inhalt und die emotionale Tonalität:
- Ein Erklärvideo kann sowohl im B2B als auch im B2C funktionieren, wenn man die Tonalität anpasst: Sachlich und lösungsorientiert für GeschäftsKund*innen, kreativ und emotional für Endverbraucher.
- User Generated Content hingegen ist im B2C-Bereich oft unverzichtbar, wirkt aber im B2B-Kontext weniger überzeugend, da hier Glaubwürdigkeit und Fachkompetenz wichtiger sind als spontane Emotionen.
Meine Empfehlung: Visuelle Inhalte unbedingt auf die jeweilige Zielgruppe abstimmen, dann erzielst du in beiden Bereichen die beste Wirkung!
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wirkungsvolle Visuals erstellen – so geht’s!
Als Solopreneur*in weiß ich, wie wichtig es in der Praxis ist, schnell und unkompliziert hochwertige visuelle Inhalte zu erstellen. Dabei geht es nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern seine Ziele klar zu verfolgen. Hier ist meine bewährte Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Klarheit durch Zielformulierung
Bevor du mit der Erstellung von Visuals beginnst, solltest du dir darüber im Klaren sein, was du erreichen willst. Frage dich immer zuerst:
- Will ich informieren und Vertrauen schaffen (typisch B2B)?
- Oder will ich emotionalisieren, inspirieren und unterhalten (typisch B2C)?
- Welches konkrete Ergebnis wünsche ich mir (z.B. mehr Engagement, Follower-Wachstum, Verkäufe)?
Klarheit über das Ziel hilft enorm, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Schritt 2: Auswahl geeigneter Formate
Nicht jedes Format ist für jedes Ziel geeignet. Hier eine kurze Orientierung:
- Infografik: Perfekt für Zahlen, Fakten, Wissen; besonders effektiv auf LinkedIn oder Blogs (B2B).
- Video (Reels, Stories, TikToks): Ideal für schnelle Emotionalisierung und Aufmerksamkeit auf Instagram, TikTok & Co. (B2C).
- Karussell-Posts: Gut für Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder detaillierte Erklärungen (beide Zielgruppen).
- Fotos & Illustrationen: Ideal für emotionales Branding (B2C) oder Personal Branding (B2B & B2C).
- Audiogramme & GIFs: Hervorragend als Eyecatcher und für kurze Aufmerksamkeit auf allen Plattformen.
Schritt 3: Planung und Erstellung
Um nicht unnötig viel Zeit zu verlieren, hier meine Checkliste für eine effiziente visuelle Produktion:
- Inhaltsidee kurz skizzieren (z.B. Storyboard für Video, Konzept für Infografik).
- Inhalte reduzieren: Weniger ist mehr, max. 3-5 Kernbotschaften pro Visual.
- Wähle ein visuelles Konzept: Auf Wiedererkennbarkeit der Marke achten (Farben, Schriften, Stil).
- Vereinfache die Produktion: Verwende Vorlagen in Canva, Adobe Express oder Videovorlagen in CapCut.
- Qualität sicherstellen: Prüfe Lesbarkeit, Verständlichkeit, mobile Darstellung, Branding.
Schritt 4: Veröffentlichung und Optimierung
Der letzte Schritt ist entscheidend für den Erfolg deiner Inhalte.
Beachte:
- Kanäle bewusst wählen: LinkedIn für fachliche Inhalte (B2B), Instagram/ TikTok für Lifestyle und Emotionen (B2C).
- Zeitpunkt optimieren: LinkedIn morgens zwischen 8 und 10 Uhr, Instagram abends zwischen 18 und 21 Uhr; aber unbedingt testen, was für deine Zielgruppe funktioniert!
- Formate anpassen: Hochformat für Stories/ Reels (9:16), quadratische oder Hochkantformate für Infografiken und Bilder.
- Kennzahlen beobachten: Achte auf Reichweite, Engagement, Speicherungen und Klicks, um herauszufinden, was wirklich funktioniert und passe deine Inhalte kontinuierlich an.
Bonus: Meine Top 3 Tools für Visual Content, die KMUs und Solopreneur*innen wirklich Zeit sparen
Aus eigener Erfahrung kann ich dir diese drei Tools besonders empfehlen, die deinen Workflow extrem vereinfachen:
- Canva (Visual Content & Infografiken). Tausende Vorlagen, intuitive Bedienung, Brand Kits für schnelles Branding. Besonders hilfreich für: Grafiken, Infografiken, Karussell-Posts, Sharepics.
- Videoleap (kreative Videos leicht gemacht). Schnelle, kreative Videobearbeitung direkt am Smartphone oder Tablet. Besonders hilfreich für: kurze Videos, Reels, Stories und kreative Clips, inkl. intuitiver Effekte.
- Adobe Express (professionelle Grafiken schnell erstellt). Sehr benutzerfreundlich, besonders für hochwertige Grafiken und kurze Videos. Besonders hilfreich für: Vorlagen für Social Media, kurze Animationen, kreative Designs.
Typische Fehler im Visual Content – und wie du sie gezielt vermeidest
Bei meiner Arbeit mit Solopreneur*innen und KMUs sehe ich immer wieder ähnliche Stolperfallen, wenn es um visuelle Inhalte geht. Damit du diese Fehler nicht machst, zeige ich dir hier ganz konkret, worauf du achten solltest – und wie du es besser machst.

Fehler 1: Zu komplexe Infografiken im B2C-Bereich
Gerade im B2C-Bereich wollen Menschen schnelle, emotionale Impulse. Eine überfrachtete Infografik mit vielen Daten und komplizierten Diagrammen schreckt häufig ab.
So machst du es besser:
- Reduziere deine Botschaft auf wenige Kernaussagen (max. 3 bis 5).
- Setze auf einfache, selbsterklärende Grafiken statt auf zu detaillierte Daten.
- Wähle emotionale Farben und ein schnell erfassbares Layout.
Fehler 2: Zu emotionale Bilder im B2B-Bereich
Emotionen sind wichtig, aber wenn deine B2B-Kund*innen eine professionelle Lösung suchen, wirken zu verspielte oder stark emotionale Bilder schnell unseriös.
So machst du es besser:
- Verwende Bilder, die authentisch und professionell wirken.
- Setze Emotionen gezielt, aber sparsam ein – konzentriere dich auf Vertrauen, Kompetenz und Professionalität.
- Halte die Farbgebung zurückhaltend und dein Branding klar erkennbar.
Fehler 3: Falsches Format oder falscher Kanal
Auch gute Inhalte haben wenig Wirkung, wenn sie nicht an den Kanal oder das Format angepasst sind. Ein Karussell-Post, der für LinkedIn erstellt wurde, funktioniert nicht automatisch auf Instagram.
So machst du es besser:
- Prüfe vorher genau, auf welchem Kanal deine Zielgruppe unterwegs ist.
- Passe deine Visuals individuell an das jeweilige Netzwerk an (LinkedIn eher sachlich, Instagram emotional und unterhaltsam).
- Beachte unbedingt die optimalen Bild- und Videogrößen für jede Plattform.
Fehler 4: Fehlende Persönlichkeit
Gerade kleine Unternehmen neigen manchmal dazu, Inhalte zu produzieren, die zu perfekt wirken oder keine persönliche Note erkennen lassen.
So machst du es besser:
- Gesicht zeigen, persönliche Geschichten erzählen und echte Einblicke geben.
- Perfektion ist weniger wichtig als Sympathie und Nähe – unperfekte Inhalte wirken oft sympathischer.
- Bleibe deiner Marke treu, verwende wiederkehrende Gestaltungselemente (Farben, Schriften, Bildsprache).
Fehler 5: Keine Strategie oder Ziele
Visuelle Inhalte, die nicht auf konkrete Ziele ausgerichtet sind, erzeugen vielleicht kurzfristig Likes, bringen dir aber langfristig kaum Kund*innen oder Umsätze.
So machst du es besser:
- Definiere immer klar das Ziel jedes einzelnen Inhalts (Reichweite, Interaktion, Kund*innenbindung, Verkäufe).
- Überlege dir, welche Aktion du beim Betrachter erreichen möchtest (Kommentar, Klick, Newsletter-Anmeldung).
- Analysiere regelmäßig, was funktioniert und passe deine Strategie kontinuierlich an.
Visual Content für B2B und B2C mit Klarheit, Emotion und Strategie
Wenn du Visual Content gezielt einsetzen willst – egal ob im B2B oder B2C – brauchst du kein großes Budget oder ein perfekt ausgeleuchtetes Studio. Was du brauchst, ist ein gutes Gespür für deine Zielgruppe, eine klare Botschaft und den Mut, dich und dein Unternehmen authentisch zu zeigen.
5 konkrete Takeaways für deinen Visual Content – direkt umsetzbar!

Wähle ein eindeutiges Ziel für jeden Inhalt
→ Frage dich vor jedem Post: Will ich informieren, inspirieren oder Vertrauen schaffen? Das bestimmt Format, Tonalität und Kanal.
Reduzieren statt überladen
→ Egal ob Infografik, Slide oder Video: Wenig Inhalt pro Slide oder Clip erhöht die Verständlichkeit – und damit die Wirkung.
Passe deinen Stil der Plattform an
→ LinkedIn verlangt fachliche Klarheit (B2B), Instagram emotionale Nähe (B2C). Gleiche Inhalte brauchen unterschiedliche Verpackungen.
Persönlichkeit zeigen – nicht nur Produkt
→ Vor allem kleine Unternehmen und Solopreneur*innen gewinnen, wenn sie Gesicht zeigen. Menschen folgen Menschen, nicht nur Logos.
Nutze Tools, die dich entlasten
→ Mit Canva oder Adobe Express erstellst du in kurzer Zeit starke Visuals.
Mein Tipp zum Schluss:
Starte mit einem kleinen Stück Content, vielleicht einer Miniinfografik, einem kurzen Video oder einem persönlichen Sharepic und teste, wie deine Community darauf reagiert.
Und dann: weitermachen, anpassen, wachsen. Visual Content ist keine Raketenwissenschaft, sondern ein Prozess, der dich und dein Unternehmen sichtbar macht.