Social-Media-Posts, Newsletter und Blogartikel systematisch analysieren? Das versuche ich regelmäßig und zeige dir hier, wie ich dabei vorgehe.
Wenn ich Content produziere, dann nie einfach so ins Blaue hinein. Jeder Beitrag, jede Newsletter-Ausgabe und jeder Blogartikel ist Teil eines größeren Ganzen. Sie sind in meine Jahresplanung eingebettet, auf aktuelle Entwicklungen abgestimmt und verfolgen ein konkretes Ziel.
Genauso systematisch gehe ich auch bei der Rückschau vor.Denn Inhalte zu erstellen, ist das eine.Zu verstehen, was sie leisten, ist etwas anderes.
Erst mit einer ehrlichen und gründlichen Analyse kann ich beurteilen: Haben meine Inhalte erfüllt, was sie erfüllen sollen? Und: Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
Deshalb ist die Content-Analyse fester Bestandteil meines Arbeitsprozesses. Sie ist kein „extra Aufwand“, sondern Teil meiner inhaltlichen Strategie. Ich mache sie regelmäßig. Vor allem im Vorfeld meiner Content-Days. Also dann, wenn ich die Inhalte des kommenden Monats erstelle. Dadurch stelle ich sicher, dass meine Arbeit nicht nur schön aussieht, sondern auch wirkt.
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ich dabei vorgehe – differenziert nach Social Media, Newsletter und Blog. Vielleicht möchtest du einzelne Teile herausgreifen, die für dich gerade besonders relevant sind oder du nutzt die Struktur als Basis für deinen eigenen Analyse-Workflow.
Content Analyse eines Social Media Beitrags
In den sozialen Medien steht für mich oft eine kurzfristige oder langfristige Wirkung im Vordergrund: Sichtbarkeit, Interaktion und Resonanz.
Doch auch hier ist eine saubere Analyse erforderlich, um Muster zu erkennen und gezielt nachzusteuern.

So gehe ich vor
1. Ich betrachte mein Jahres- und Quartalsziel.
Dafür beginne ich immer mit einem Blick auf meine übergeordneten Ziele:
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- Möchte ich aktuell meine Sichtbarkeit steigern?
- Das Vertrauen stärken?
- Oder mehr Anfragen für mein Angebot generieren? Diese Zielklarheit ist entscheidend, um die Relevanz eines einzelnen Beitrags einzuordnen.
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2. Anschließend berücksichtige ich die Umstände.
Saison, Ferien, Rhythmen meiner Zielgruppe(n).
Ich frage mich:
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- Wann wurde der Beitrag veröffentlicht?
- Waren da Schulferien?
- Ein Feiertag?
- Oder ein typischer „Low-Energy“-Zeitraum?
Ich notiere mir Besonderheiten wie z.B. „Montag nach Pfingsten” oder „Sommerloch”. Auch Launches oder Events bei mir oder in meiner Branche trage ich ein.
3, Ich betrachte die Analytics des jeweiligen Social-Media-Netzwerks zu dem jeweiligen Beitrag.
Je nach Plattform unterscheide ich zwischen:
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- Instagram: Reichweite, Impressionen, Speicherungen, Weiterleitungen, Profilaufrufe, Klicks auf den Link in der Bio.
- LinkedIn: Impressionen, Interaktionen, Klickrate, Kommentare, Followergewinn durch den Beitrag.
- Facebook: Reichweite, Reaktionen, Klicks und geteilte Inhalte.
Ich öffne die Beitragseinzelansicht und trage die wichtigsten Zahlen direkt in mein Analyse-Sheet ein.
4. Ich notiere die jeweiligen Ergebnisse.
Neben den reinen Zahlen erfasse ich auch:
- das Beitragsformat (Karussell, Reel, Story, Einzelbild)
- Thema
- Wording der Caption
- Bild- oder Videobeschreibung
- Uhrzeit der Veröffentlichung
- Wochentag
Das hilft mir später, Muster zu erkennen.
5. Ergebnisse in den Kontext meiner Ziele setzen.
Wenn ich beispielsweise Vertrauen aufbauen möchte, sind Kommentare und geteilte Inhalte wichtiger als bloße Reichweite.
6. Ich überlege mir Optimierungsmöglichkeiten.
Ich frage mich:
- Was lief gut?
- Was lief nicht gut und warum?
- Kann ich ein Thema noch einmal aufgreifen, aber anders verpacken?
- Hat das Bild oder Video die Aussage gestützt oder eher verwässert?
Ideen halte ich stichpunktartig fest.
7. Bei den Content-Days berücksichtige ich die Erkenntnisse und optimiere die Inhalte.
Die Erkenntnisse fließen direkt in meine Redaktionsplanung ein. Ich plane ähnliche Formate, passe Zeiten an oder entwickle ein gut angenommenes Thema weiter.
Content Analyse einer Newsletter-Ausgabe
Der Newsletter ist mein direkter Draht zu meiner Community. Hier kann ich Inhalte, Haltung und Persönlichkeit ohne Algorithmus transportieren. Entsprechend wichtig ist mir die Analyse.

Das sind meine Schritte:
1. Ich betrachte das Jahres- und Quartalsziel.
Möchte ich mehr Öffnungen erreichen, weil ich gerade neue Leser*innen gewinnen will? Oder möchte ich Klicks auf ein Angebot erzielen, das ich im Newsletter bewerbe? Ich ordne jede Ausgabe meinem aktuellen Fokus zu.
2. Ich berücksichtige die Umstände: Saison, Ferien, Rhythmen meiner Zielgruppe(n).
Wenn ich feststelle, dass eine Ausgabe überdurchschnittlich schlecht lief, sehe ich mir das Versanddatum an. Manchmal lag es am Timing, beispielsweise wenn der Versand direkt nach einem Feiertag oder in der Ferienzeit erfolgte. Diese Information notiere ich für spätere Vergleiche.
3. Ich rufe die Analytics der Ausgabe im Kit auf und betrachte sie.
In meinem Newsletter-Tool Kit sehe ich u.a.:
- Öffnungsrate
- Klickrate
- Abmelderate
- Bounces (nicht zugestellte E-Mails)
- Performance einzelner Links
Ich analysiere auch, ob bestimmte Betreffzeilen besser performt haben und ob die Leser*innen tief in den Content eingestiegen oder direkt wieder abgesprungen sind.
4. Ich notiere die jeweiligen Ergebnisse.
Ich erfasse:
- Versandtag und Uhrzeit
- Betreffzeile
- Segment (z.B. alle, nur aktive Leser*innen, neue Abonnent*innen).
- Inhalte und Links
- Call-to-Action
Zusätzlich vermerke ich Besonderheiten wie „Kooperation“, „Launch“ oder „nur Impuls“.
5. Ich setze die Ergebnisse in den Kontext meiner Ziele.
Eine Öffnungsrate von 40 % ist gut, aber wenn ich Klicks wollte und es kaum welche gab, muss ich mir den CTA, das Layout oder den Teasertext anschauen. Ich bewerte Zahlen immer im Verhältnis zu Ziel und Inhalt.
6. Ich überlege mir Optimierungsmöglichkeiten.
Ich frage mich:
- War der Betreff zu nichtssagend?
- Fehlt ein visueller Anker im Mailtext?
- Muss ich meine Leser*innen anders ansprechen?
Ich notiere alles, was mir auffällt, auch kleine Details.
7. Bei den Content-Days optimiere ich meine Inhalte entsprechend.
Ich passe Formulierungen, Struktur und Versandzeiten an, wenn ich bei mehreren Ausgaben ähnliche Erkenntnisse gewonnen habe. Auch A/B-Tests plane ich dann konkret ein.
Content Analyse eines Blogbeitrags
Für mich sind Blogartikel langfristige Bausteine meiner Content-Strategie. Sie sollen nicht nur gelesen, sondern auch in Suchmaschinen gefunden werden. Idealerweise bauen sie Vertrauen auf und lösen Handlungen aus („idealerweise“, da ich das auch nicht immer perfekt hinbekomme. 😉 ).

Meine Vorgehensweise bei der Beitragsanalyse
1. Ich betrachte das Jahres- und Quartalsziel.
Möchte ich über ein bestimmtes Thema gefunden werden (SEO)? Oder möchte ich Leser*innen auf eine Landingpage leiten? Vielleicht soll ein Artikel aber auch Wissen vermitteln? Das beeinflusst die Bewertung.
2. Ich berücksichtige die Umstände: Saison, Ferien, Rhythmen meiner Zielgruppe(n).
Ich frage mich: Wann wurde der Artikel veröffentlicht? Gab es zu dieser Zeit eine relevante Entwicklung? Oder lag er „versteckt” in einer stillen Phase? Das hilft, die Performance richtig einzuordnen.
3. Ich rufe Analytics in Matomo auf.
In Matomo sehe ich u.a.:
- Seitenaufrufe
- eindeutige Besucher*innen
- durchschnittliche Verweildauer
- Absprungrate
- Einstiegs- und Ausstiegsseiten
- Klicks auf interne und externe Links
Besonders spannend finde ich auch die Frage, über welche Kanäle die Leser*innen auf den Beitrag kamen. Google, Social, Newsletter oder direkt?
4. Ich notiere die jeweiligen Ergebnisse.
Ich halte Titel, Veröffentlichungsdatum, URL, Ziel, Beitragslänge, Lesezeit und alle relevanten KPIs fest. Auch das Thema und das Format (z.B. „Wie-Anleitung“, „Mein Erfahrungsbericht“) fließen mit ein.
5. Ich setze die Ergebnisse in den Kontext meiner Ziele.
Eine hohe Absprungrate ist nicht zwangsläufig negativ, wenn es sich um einen Artikel mit klarer Handlungsaufforderung handelt und viele Nutzer*innen auf den Button klicken. Die Bewertung erfolgt immer im Zusammenhang mit der Intention und der Struktur des Beitrags.
6. Ich notiere Optimierungsmöglichkeiten.
Ich überlege:
- Ist der Einstieg klar und interessant?
- Fehlen Zwischenüberschriften oder CTAs?
- Gibt es veraltete Informationen?
- Würde ein ergänzendes Video den Artikel aufwerten?
All das notiere ich direkt im Redaktionsplan.
7. Bei den Content-Days optimiere ich dann meine Inhalte.
Artikel, die gut performen, nutze ich für weiterführende Formate wie Social Posts, Newsletter und Audios. Schwächere Artikel werden überarbeitet oder umgebaut. Gegebenenfalls plane ich auch neue Inhalte auf Basis der Erkenntnisse.
Fazit: Was ich durch die Analyse immer wieder neu lerne
Eine gute Content-Strategie endet nicht mit der Veröffentlichung. Oft beginnt sie sogar erst dort. Die Wirkung eines Beitrags zeigt sich nicht beim Klick auf „Veröffentlichen“, sondern in den Tagen und Wochen danach in Zahlen, Reaktionen und Gesprächen.
Meine Content-Analyse ist kein großer Block im Kalender, sondern ein fester Bestandteil meiner Routine. Ich analysiere nicht alles gleichzeitig, sondern immer wieder gezielt einzelne Inhalte:
- Was war auffällig?
- Was fällt mir auf?
- Was lohnt sich, tiefer zu betrachten?
Diese Vorgehensweise hat mir nicht nur dabei geholfen, effizienter zu arbeiten, sondern mich auch mutiger gemacht. Denn wer versteht, was funktioniert, kann gezielt experimentieren. Und wer weiß, was nicht funktioniert, lernt am meisten.
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Inhalte „mitlaufen“, dann probier es aus: Fang mit einem Format an, zum Beispiel einem Social-Media-Post der letzten Woche, und gehe systematisch die sieben Schritte durch.
Du wirst sehen: Es lohnt sich!