Link-in-Bio-Tools gibt es viele. Das auf Twitter gehypte Bento ist ein Newcomer. Neugierig? Dann lese weiter für Details.
Riese Linktree oder kleinere Wettbewerber wie Beacon, bio.fm, Campsite, Ink.bio, Milkshake, Lightricks, Link in Profile, Shorby, Snipfeed oder Streamlabs werden es dem Newcomer Bento nicht leicht machen im Bereich der Link-in-Bio-Tools Fuß zu fassen.
Den ersten Erfolg – Product Hunt Nr. 1 des Tages und der Woche (15.02. / KW 7) – sollten wir nicht ignorieren. Genau so wenig, wie die Tatsache, dass das Start-up bereits mit Sequoia Arc, NextBlue und Gaingles erste finanzielle Unterstützung bekam.
Trotzdem stelle ich mir die Frage: Was macht Bento anders als die restlichen Link-in-Bio-Tools? Mit diesem Beitrag finden wir es heraus.
Hinweis: Vor dem 15. Februar wurde bei einer Aktion auf Twitter von Bento Codes für die Testnutzung verschenkt.
Mit etwas Glück erhielt ich von Valerie Krämer, die für den Bereich Growth bei Bento zuständig ist, einen Code und konnte Bento vorab testen. Für die Möglichkeit an dieser Stelle danke. 😉 Allerdings beeinträchtigt das in keinster Weise diesen Test oder das Fazit.
Was sind überhaupt Link-in-Bio-Tools?
Du kannst mit Link-in-Bio-Tools in deiner Instagram-Bio – oder einem anderen sozialen Netzwerk deiner Wahl – auf andere Seiten und Inhalte verlinken. Wenn jemand auf den Link in deiner Bio klickt, wird nicht direkt die URL aufgerufen, sondern es erscheint eine Seite mit verschiedenen, klickbaren Buttons.
Deine Follower können dann einen Button auswählen und werden direkt zu dem jeweiligen Link weitergeleitet. Du behältst dabei immer die volle Kontrolle darüber, welche Links du teilen möchtest.
Statt nur einen Link hast du mit einem Link-in-Bio-Tool die Möglichkeit, mehr als einen Link zu hinterlegen.
Wozu brauchst du ein Link-in-Bio-Tool?
Hast du schon mal einen Instagram-Post mit dem Hinweis „Link in der Bio“ gesehen, nur um dann auf den Link im Profil zu klicken und zu einem ganz anderen Thema weitergeleitet zu werden? Oder hast du einen Post zu einem interessanten Thema gesehen und musstest dann die verlinkte Website des Accounts durchsuchen, um den Inhalt zu finden, den du gesucht hast?
Wenn du ein Link-in-Bio-Tool verwendest, kannst du das vermeiden, indem du 5-7 Links in deiner Biografie veröffentlichst. Das Beste: Du musst dich nicht auf einen einzigen Link beschränken.
Weitere Vorteile, von den du profitieren kannst:
- Du kannst mehr weiterführende Links in den sozialen Netzwerken hinterlegen.
- Du kannst verschiedene Produkte und Dienstleistungen mit dem Tool verlinken.
- Du kannst weiterführende Informationen zu deinen Kampagnen hinterlegen.
- Du machst es Social-Media-Nutzern einfacher, deine Website zu besuchen.
- Du hilfst Social-Media-Nutzern, die passenden Informationen zu finden und führst sie dorthin.
Woher kommt der Begriff “Bento”?
Das Bento ist ein japanisches Lunchpaket, das üblicherweise aus Reis, Gemüse, Fleisch oder Fisch sowie anderen Zutaten besteht und in einem speziellen, meist rechteckigen Behälter namens Bento-Box transportiert wird. Es bietet eine beliebte und praktische Möglichkeit, eine vollständige Mahlzeit mitzunehmen.
In Japan wird ein Bento traditionell mit viel Liebe und Sorgfalt zubereitet und präsentiert, um eine ausgewogene Ernährung und eine ästhetisch ansprechende Darstellung zu erreichen. Es gibt viele verschiedene Arten von Bento, die je nach Anlass und Geschmack variieren können. Weltweit erfreut sich das Bento zunehmender Beliebtheit als gesunde und bequeme Option für das Mittagessen.
Was ist Bento?
Die kürzeste Antwort dazu gibt die Website des Newcomers selbst:
“Erstelle eine schöne Seite, um deiner Zielgruppe all das zu zeigen, was dich ausmacht, was du tust und was du verkaufst – alles in einem Link!” – Bento.me
Bento ist ein Link-in-Bio-Tool, mit dem du deine Arbeit auf elegante Weise sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Handy anzeigen kannst.
Wer steckt hinter Bento?
Das Start-up Bento hat seinen Sitz laut Techcrunch in Zürich (auf der Website und auf Twitter steht allerdings Berlin). Das Start-up wurde von Sélim Benayat und Mugeeb Hassan gegründet. Im Mai 2022 gründeten sie Bento.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet Bento?
Momentan bietet dir das Link-in-Bio-Tool die Möglichkeit, die Größe verschiedener Widgets anzupassen und diese beliebig zu organisieren.
Um ein Widget zu erstellen, musst du nur einen Link hinterlegen. Bento generiert dir dann eine umfangreiche Vorschau, die du bearbeiten kannst. Derzeit lassen sich der Text anpassen und bei Bedarf das Vorschaubild austauschen.
Du kannst dein Bento nicht nur auf dem Desktop bearbeiten. Du kannst deine Mini-Seite auch auf deinem Mobilgerät anpassen – dafür musst du dich nur über einen Browser einloggen. Eine App selbst gibt es – bis jetzt noch – nicht.
Weitere Zukunftspläne beschreibt Bento in einem Interview bei Techcrunch.
Wie sieht ein Bento aus?
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1 – Du kannst ein Profilfoto hochladen.
2 – Gebe in der nächsten Zeile deinen Namen ein.
3 – Beschreibe dich mit zwei bis drei kurzen Sätzen. Die Länge ist auf 280 Zeichen begrenzt.
4 – Unten Links (hier nicht sichtbar) kannst du dich ausloggen, die Community besuchen oder weitere Bentos entdecken.
5 – Über diese Schaltfläche kannst du den Link zu deinem Bento kopieren und zwischen Desktop- und Mobile-Ansicht wechseln – praktisch, wenn du deine Bento ansprechend gestalten willst.
6 – Im Link-/Widget-Bereich hast du die Möglichkeit, beliebig viele Links bzw. Widgets zu hinterlegen.
7 – Unten rechts (hier nicht sichtbar) kannst du auf ein Pluszeichen klicken und neue Inhalte hinzufügen: Du kannst einen beliebigen Link einfügen, ein Bild (GIFs gehen auch) oder ein Video einfügen und für weitere Strukturierungsmöglichkeiten Abschnittstitel einbauen. Links, Videos und Bilder lassen sich auch per Drag-and-drop einfügen. Bilder und/oder Videos sollten idealerweise eine Auflösung von 1200 px x 630 px haben.
Schritt für Schritt: Wie erstellst du (d)ein Bento?
Wie bereits am Anfang beschrieben hatte ich das große Glück, einen Code via Twitter-Kommunikation zu ergattern. Anlässlich des Launches auf Product Hunt gab es die Möglichkeit, sich in den darauffolgenden 48 Stunden zu registrieren. Ob es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels noch möglich ist, ein Profil zu sichern, kann ich dir leider nicht sagen. Schau regelmäßig auf dem Twitter-Account vorbei, vielleicht entdeckst du dort Neuigkeiten bezüglich einer Registrierung.
Sobald du Zugang hast, wirst du folgende Schritte beim Erstellen deiner Bento durchlaufen (natürlich können sich diese Schritte mit jedem Update verändern. Siehe dazu auch das Changelog von Bento).
1. Gib deinen Code ein oder registriere dich.
2. Überlege dir, welche Accounts du hinzufügen möchtest.
3. Passe die Größe und die Details deiner Widgets an.
4. Füge bei Bedarf weitere Links hinzu.
5. Begutachte deine fertige Bento in der Desktop- und Mobile-Ansicht, um letzte Anpassungen vorzunehmen.
6. Teile deine Bento!
Bento macht einiges richtig, doch ich habe noch Fragen
In solch einer frühen Phase eines Tools über Vorzüge und Schwächen zu sprechen, ist gar nicht so einfach. Schließlich steht Bento noch ganz am Anfang und es werden kontinuierlich Anpassungen vorgenommen. Wer weiß, wie das Link-in-Bio-Tool in ein paar Wochen aussehen wird.
Darum beschreibe ich kurz ein paar Dinge, die mir persönlich gefallen haben beziehungsweise Aspekte, bei denen ich mich noch fragend am Kopf kratze.
Das gefällt mir an Bento:
+ UI und UX sind traumhaft und intuitiv. Die Bedienung eines Link-in-Bio-Tools hat mir bisher noch nie so viel Spaß gemacht.
+ Die Gestaltungsmöglichkeiten gefallen mir gut. Ich hoffe, dass es so überschaubar bleibt. Ansonsten könnte Bento als Tool seinen Reiz verlieren. Schließlich ist man am kreativsten, wenn es bestimmte Regeln und Grenzen gibt.
+ Die einfache Bedienung bedeutet auch eine schnelle Erstellung. In anderen Link-in-Bio-Tools, die mir bisher begegnet sind, war die Erstellung umständlicher und hat einige Zeit in Anspruch genommen.
+ Das Feedback der Nutzer und Nutzerinnen wird von Bento gesammelt. Viele Ideen und Wünsche werden bei der Weiterentwicklung berücksichtigt. Als Nutzer bekommst du so das Gefühl, Teil des Tools zu sein. Weiteres Feedback und Insights erhältst du über den Discord-Kanal.
+ Weitere Inspiration für das eigene Bento kannst du auf der Explore-Page finden. Hier gibt es eine Vielzahl von kreativen Profilen zu entdecken. Du merkst schnell, dass die Nutzer und Nutzerinnen Bento auf unterschiedlichste Art und Weise nutzen.
An diesen Stellen besteht für mich noch Klärungsbedarf:
– Ein großes Fragezeichen habe ich bei der DSGVO? Wie und wo werden die Daten gespeichert? Eine Frage, die die Website noch nicht beantwortet.
– Seiten für Datenschutz und Impressum? Fehlanzeige. Gut möglich, dass diese Angaben in der Schweiz nicht gemacht werden müssen – hier kenne ich mich nicht aus. Falls das Start-up in Berlin sitzt – davon gehe ich stark aus, schließlich habe ich die Bilder auf Twitter gesehen – sollte Bento diese Seiten schnellstens hinzufügen.
– Was ist mit den Sicherheitsvorkehrungen? Ein weiteres Fragezeichen. Es gibt keine Zwei-Faktor-Authentifizierung oder eine andere Möglichkeit, seine Bento (zusätzlich) zu schützen.
– Bleibt Bento kostenlos? Ja, Nein. Vielleicht. Auch auf diese Frage gibt es zu diesem Zeitpunkt (18. Februar 2023) noch keine Antwort. Vielleicht verrät das Start-up seine Pläne dazu in den kommenden Monaten.
Mini-Interview: Bentos Antworten auf meine Fragen
Die zuvor genannten Fragen habe ich auch dem Start-up gestellt. Im Folgenden findest du die Antworten, die mir Valerie geschickt hat:
Wie sehen eure Pläne bzgl. DSGVO aus?
Ja, das kommt noch. Wir sind erst Mitte Dezember gelauncht und sind nur 4 Leute. Datenschutz ist ein sehr wichtiges Thema für uns und wir arbeiten ständig daran, unsere Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen, GDPR-Compliant zu sein und sicherzustellen, dass unsere Nutzerdaten sicher gespeichert und abgerufen werden können.
Wie schützt ihr die Daten und die Accounts der Bento-Nutzer?
Siehe oben, kommt bald! 🙂
Man erreicht euch sehr gut auf Twitter. Wird es in Zukunft weitere Kanäle geben, auf den man euch erreichen kann?
Man kann uns auf Twitter, Instagram, Linkedin und via E-Mail sehr gut erreichen. Außerdem haben wir einen Discord-Server, wo sich die Bento-Community austauscht und aktiv Feedback teilt und das Produkt mit uns gestaltet. Unsere aktivsten Kanäle sind definitiv Twitter und Discord. Es wird in der Zukunft sicherlich mehr geben, aber so weit so gut 🙂
Kann so ein tolles Tool langfristig kostenlos bleiben? Bleibt Bento auch in Zukunft kostenlos oder wird es ein Bezahlmodell geben?
Unsere Personal-Pages (Bento Profiles) sollen auf jeden Fall langfristig kostenfrei bleiben. Jeder Bento Nutzer soll in der Lage sein, eine wunderschöne Personal-Page zu kreieren und mit seiner Community, Freunden und potenziellen Arbeitgebern zu teilen sowie seine Personalbrand aufzubauen. Dennoch ist unser Ziel natürlich, ein nachhaltiges Business aufzubauen. Dazu gehört vor allem auch Monetarisierung. Wir schauen uns daher gerade unterschiedliche Business Modelle an. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen.
Fazit: Auf Bento so bald wie möglich umsteigen? Oder lieber warten?
Early Adopter haben längst ihre Chance gewittert und einen Account ergattert. Das ist gut und von Bento auch so gewünscht. Schließlich lassen sich gezielte Anpassungen leichter und schneller in Zusammenarbeit mit dem Kunden bzw. einer Community vornehmen. Falls du gerne neue Tools ausprobierst, ist Product Hunt wahrscheinlich sowieso schon deine Spielwiese. Dann wirst du um Bento wahrscheinlich nicht herumkommen.
Die offenen Fragen machen dich unsicher? Dann warte lieber noch, bis Bento in Sachen DSGVO, Datenschutz, Sicherheit und Support Antworten und Lösungen liefert. Denn zum jetzigen Zeitpunkt kann ich dir leider nicht sagen, was mit deinen Daten passiert und wo sich diese befinden.
Bento hat meiner Meinung nach das Potenzial, ein sehr beliebtes und gern genutztes Link-in-Bio-Tool zu werden.