Christian Müller kennt sich mit dem Thema Quereinstieg aus. Als Lebenskarriere-Coach unterstützte er so manchen beruflichen Neustart oder persönliche Umorientierung. Im Rahmen der #Quereinstiegsparade von Edda Klepp habe ich ihm ein paar Fragen zu seinem eigenen beruflichen Werdegang gestellt.
Nachdem ich in meinem letzten Beitrag Christian Müller indirekt erwähnt habe, dachte ich mir, ich stelle ihm auch ein paar Fragen anlässlich der #Quereinstiegsparade.
Nicht jeder weiß, dass Christian Sozialpädagoge war, bevor er in die digitale Kommunikation und dann in den Freiberuf wechselte. Er hat also nicht nur einen Quereinstieg hinter sich, über den er etwas erzählen kann.
Interview mit Christian Müller
Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation.
Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen.
Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.
Wenn man sich deine Studien- und ersten Berufsjahre anschaut, scheint es so, dass du eigentlich Sozialpädagoge werden wolltest … Wann und warum hast du dich umentschieden?
Ich habe Sozialpädagogik nicht nur studiert, sondern auch als solcher gearbeitet. Aber dann kam das Praktikum bei der Karrierebibel, das alles geändert hat.
Hat dir das Remote Praktikum bei blogwerk.com bei der Entscheidung geholfen? Warum wolltest du zu diesem Zeitpunkt mehr über Social Media und Networking sammeln?
Das Remote Praktikum hat mir gezeigt, dass es eine völlig andere Art zu arbeiten gibt. Das Praktikum hat mich auf den Geschmack gebracht, mehr in Richtung Kommunikation und Schreiben zu gehen.
Im Anschluss deiner Tätigkeit als Sozialpädagoge hast du in die Öffentlichkeitsarbeit gewechselt. Hattest du bestimmte Vorstellungen vom Job? Wie bist du mit diesem Quereinstieg umgegangen?
Natürlich hatte ich bereits Vorstellungen von der Öffentlichkeitsarbeit. Aber die waren alle falsch. 😉 Der Job hat mir gezeigt, wo meine Stärken und Schwächen liegen.
Während deines Angestelltendaseins warst du auch bei der Karrierebibel tätig. War diese Nebentätigkeit entscheidend für den Quereinstieg in die PR und Öffentlichkeitsarbeit? Oder sogar die Entscheidung, die dich in Richtung Selbstständigkeit führte?
Die Nebentätigkeit bei der Karrierebibel war der Impuls, der mich von der Sozialpädagogik hin zur digitalen Kommunikation und zur Selbstständigkeit geführt hat.
Nicht viele Freiberufler können von sich sagen, dass sie gleich in den ersten Jahren mit einer großen Agentur zusammengearbeitet haben. Hast du einen Tipp für andere Freiberufler aus der digitalen Kommunikation, wie man solche Aufträge an Land ziehen kann?
Bereits in meinem zweiten Jahr als Freiberufler hatte ich das große Glück, mit einer Agentur arbeiten zu dürfen.
[Tweet „Tipp: Mit dem richtigen Netzwerk und guten Kontakten kommst du als Freiberufler an Aufträge“]
Den Schritt in den Freiberuf zu wagen, ist für viele Menschen eine waghalsige Entscheidung. Welche Menschen sollten sich deiner Meinung den Schritt zutrauen? Gibt es einen bestimmten Typ, dem dieser Quereinstieg leichter fällt?
Man braucht die Bereitschaft, Risiken auf sich zu nehmen. Wer dazu nicht bereits ist, muss gar nicht erst anfangen.
[Tweet „Ohne eine gewisse Risikobereitschaft sollte man nicht Freiberufler werden.“]
Kannst du ein paar Do’s und Dont’s nennen, die man beim Quereinstieg in den Freiberuf beachten sollte?
Man sollte immer davon ausgehen, dass man nicht viel weiß oder dass man formal nichts nachweisen kann. Freiberufler zeigen immer eine gewisse Bereitschaft, neues dazuzulernen oder sich neues Wissen anzueignen.
[Tweet „Einen guten Freiberufler zeichnet eine hohe Lernbereitschaft aus.“]
Zu Beginn deiner freiberuflichen Tätigkeit warst du auch als „Lebenskarriere“ bekannt. Welche Dienstleistungen hast du unter dieser Marke angeboten? Und warum hast du dich von ihr getrennt?
Ich habe mich aus drei Gründen für einen Schlussstrich entschieden: 1. Der Titel „Coach“ wird von zu vielen Leuten genutzt, mit denen ich mich nicht assoziieren wollte. 2. Coaching war bei mir immer sehr intensiv. 3. Und sozial-pr hat irgendwann so viel Fahrt aufgenommen, dass ich mich zwischen eine der beiden Marken entscheiden musste.
Du bist seit 2010 als Kommunikationsberater, Keynote Speaker und Trainer tätig. Warum nennst du dich sozial-pr? Denkst du, es braucht als Freiberufler einen Markennamen?
Die Marke „sozial-pr“ ist damals relativ intuitiv entstanden. Wie der Name lautet ist an sich nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass die Menschen etwas haben, mit dem sie dich leichter identifizieren können.
[Tweet „Investiere weniger Zeit in deinen Markennamen und stecke mehr Zeit in dein Produkt oder deine Dienstleistung.“]
Was hältst du vom Begriff „Quereinstieg“? Und ist er tatsächlich ein Sammelbegriff nur für Geistes- und Kulturwissenschaftler, die keinen direkten Einstiegspunkt in den Beruf haben?
Den Begriff finde ich fast schon altmodisch. Er stammt aus einer Zeit, als es noch üblich war, nur einen Beruf zu wählen. Heute haben die meisten Lebensläufe viele Sprünge und mehrere Stationen.
[Tweet „Quereinstieg ist ein altmodischer Begriff und ist heutzutage eher Standard im Lebenslauf.“]
Quereinstieg: Mehr Alltag als berufliche Besonderheit
Nicht nur das Interview mit Christian, sondern alle Beiträge auf Online PR Guide zur #Quereinstiegsparade von Edda Klepp zeigen, dass Quereinstieg eigentlich schon alltäglich und weniger eine berufliche Besonderheit ist.
Früher oder später entscheidet sich jeder Mensch einmal für eine Veränderung in seinem privaten oder beruflichen Leben. Heutzutage gehören diese Veränderungen einfach dazu und werden immer selbstverständlicher.
Wir müssen nur noch daran arbeiten, den Wechsel einfacher und reibungsloser zu gestalten. Nicht nur die Menschen, die etwas an ihrem Leben verändern wollen, sind gefragt, sondern auch Unternehmen, die diese Leute insbesondere suchen.
Schönes Interview und innovative Artikelform. Mir gefallen die kurzen Video-Snacks. Und danke auch an Christian für die netten Worte. War eine tolle Zusammenarbeit und wir haben zusammen (!) viel in der Zeit geschafft. Daher auch Dank an ihn und die gute Zeit – und für die Zukunft natürlich: viiiiiiiel Erfolg und alles Gute!
Hallo Jochen,
vielen Dank für das Feedback – das ich gerne weiterleite. 😉
Mal sehen, ob wir das Format wieder aufgreifen werden.
Dem Karrierebibel-Team und dir auch weiterhin viel Erfolg.
Viele Grüße,
Steffi
Danke Jochen, sowohl für den Kommentar als auch das Mentoring und die tolle Zusammenarbeit. 🙂 Hat viel Spaß gemacht und ich habe noch mehr gelernt.
Viel Erfolg dir und deinem Team weiterhin, ihr macht da einen richtig guten Job. 🙂